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GASTARTIKEL: Kräutergarten anlegen und gestalten
Welcher Hobbykoch träumt nicht von seinem eigenen Kräutergarten, durch den er seine Speisen jederzeit und bestens würzen kann. Viele schrecken allerdings vor dem angeblich großen Aufwand, den der Bau eines Kräutergartens machen soll, zurück. Doch eigentlich ist so ein Kräutergarten ziemlich schnell und einfach errichtet. In wenigen Schritten ist das eigene Beet gebaut und wirklich viel zu beachten gibt es auch nicht. Wir haben die wichtigsten Punkte beim Bau eines Kräutergartens für euch zusammengesucht und erklären euch Schritt für Schritt, wie Ihr diesen anlegt.
Der richtige Standort ist entscheidend
Bevor ihr mit der Arbeit beginnt, solltet ihr euch erst mal über den richtigen Standort für euren Kräutergarten im Klaren sein. Dieser ist jedoch nicht wahllos zu bestimmen, sondern hängt von der Art der Kräuter ab, die ihr anpflanzen möchtet. Handelt es sich dabei um mediterrane Pflanzen, wie Rosmarin, Oregano, Dill oder Basilikum, benötigt das Beet einen warmen und sonnigen Standort. Nur so können sich die ätherischen Öle und Wirkstoffe in den Blättern bilden. Andere Kräuter, wie Schnittlauch, Petersilie oder Bärlauch, können auch an halbschattigen Standorten angelegt werden. Allerdings muss der Boden hier humusreich und tiefgründig sein.
Passendes Material fürs Kräuterbeet
Nachdem ihr euch für einen Standort entschieden habt, geht es daran, die richtigen Materialien zu besorgen. Neben den Samen oder bereits gekeimten Kräutern müsst ihr euch ebenfalls für die Art entscheiden, wie ihr euren Kräutergarten anlegt. Soll es sich hierbei um eine Beeteinfassung handeln oder soll der Kräutergarten lieber mit Steinen oder einem Staketenzaun umrandet werden? Die richtigen Materialien für Holzbauten findet ihr beispielsweise unter https://www.staketenzaun.biz/.
Schritt für Schritt zum eigenen Kräutergarten
1. Steckt zunächst die vorgesehene Fläche mit vier Pfählen und einer Schnur ab.
2. Anschließend geht es daran, die Erde gut 15 bis 20 Zentimeter tief auszuheben.
3. Befreit die ausgehobene Erde von Unkraut.
4. Mischt Humus unter die Erde und streut zusätzlich diesen direkt in die ausgehobene Grube.
5. Mithilfe von Kieselsteinen beugt ihr einer Verdichtung des Erdreiches und Staunässe vor.
6. Als Nächstes baut ihr eure individuelle Umrandung aus Steinen oder Holz.
7. Füllt anschließend die mit dem Humus aufbereitete Erde zurück ins Beet. Allerdings nur so hoch, dass ihr fünf Zentimeter Platz an der oberen Kante lasst.
Kräuterbeet bepflanzen
Bauen könnt ihr euren Kräutergarten das ganze Jahr über. Bepflanzt wird dieser aber immer erst im Frühjahr. Was ihr beim Bepflanzen noch beachten müsst, verrät euch die folgende Aufzählung:
• Achtet bei einem gemischten Kräutergarten vor allem auf den richtigen Standort von mediterranen und anderen Kräutern.
• Errichtet zudem eine eindeutige Abgrenzung der einzelnen Kräuterarten, um diese später besser unterscheiden zu können.
• Haltet einen gewissen Abstand zwischen den Pflanzen ein und gebt schnell wachsenden Kräutern etwas mehr Platz sich zu entfalten.
• Arbeitet sowohl im Frühjahr als auch im Spätsommer erneut Humus in das Kräuterbeet ein.
• Auch Steinmehl oder Dung dienen als Nährstofflieferant.
Wie ihr seht, ist der Aufwand für einen Kräutergarten gar nicht so hoch, wie er auf den ersten Blick wirkt. Bedenkt vor allem immer, welchen Nutzen ihr davon habt. Nicht nur Hobbyköche profitieren von eigenen Kräutern, um ihre Leckereien nach Belieben zu würzen.
Tee: Vorsicht vor Schadstoffbelastung
Tee soll nach Meinung von Teeliebhabern nicht nur gut schmecken und entspannen, er soll auch der Gesundheit dienlich sein. Letzteres Kriterium erfüllt allerdings längst nicht jeder Tee, da nach aktuellen Erkenntnissen der Stiftung Warentest gerade viele Kräutertees mit Schadstoffen belastet sind. In vielen Fällen geht es um Pflanzengifte, sogar in Baby-Biotee wurde bereits Pflanzengift gefunden. Der Schwarze Tee gehört ebenfalls zu den besonders oft betroffenen Teesorten.
Das sind die meist getrunkenen Teesorten in Deutschland
Pfefferminz, Kamille und Fenchel sind die Klassiker und Lieblinge der Deutschen, dazu kommen noch einige Mischungen. Insgesamt hat die Stiftung Warentest 64 Tees unter die Lupe genommen. Das Ergebnis: Fast alle Pfefferminz- und Fencheltees waren ohne Befund. Kräutermischungen und Kamillentee waren sehr häufig mit Schadstoffen belastet.
Woher kommen die Schadstoffe im Tee?
Das Problem sind Wildkräuter auf den Teefeldern. Einige von diesen Wildkräutern (unter anderem Greiskraut und Jakobskreuzkraut) enthalten Pyrrolizidinalkaloide, kurz PA. Durch die maschinelle Ernte der Teepflanzen gelangen die Wildkräuter dann schließlich mit in den späteren Tee.
Welche Wirkung können die Schadstoffe haben?
Die PA sind natürliche Gifte der Pflanze, mit denen sie Fraßfeinde abhalten wollen. Wird PA nun von Erwachsenen und Kindern regelmäßig und über einen längeren Zeitraum aufgenommen, dann kann dies zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen. Es besteht zwar kein akutes Gesundheitsrisiko, jedoch kann die Leber beeinträchtigt werden.
-Daniel Deppe-
Kopfschmerzen – Es geht auch ohne Pille
Kopfschmerzen gehören bei vielen Menschen heute zum Alltag. Geht es allerdings nur um Spannungskopfschmerzen, so gibt es einige Alternativen zur klassischen Kopfschmerztablette. Mehr Ruhe, innere Einkehr und leicht erlernbare Entspannungsübungen in Kombination mit einer guten Portion frischer Luft wirken Wunder. Auch für Migräne-Leidende gibt es neue Hoffnung fernab der medikamentösen Behandlung. Das „Migräne-Thermometer“ soll den Kampf gegen den Schmerz gewinnen.
Wenn Kopfschmerzen alles blockieren
Drückender Kopfschmerz, schlechte Laune und mangelnde Motivation, das sind die klassischen Anzeichen beim Spannungskopfschmerz. Dieser recht harmlose Kopfschmerz tritt nur hin und wieder auf, ist unangenehm, aber macht die Durchführung der alltäglichen Dinge nicht unmöglich. Lange ging man davon aus, dass die Ursache unter anderem mit verspannten Muskelpartien im Hals- und Nackenbereich zusammenhängt. Nach neuesten Untersuchungen ist man jedoch schlauer: Zumeist handelt es sich um einen sogenannten projizierten Schmerz, der vom Gehirn ausgeht.
Ursachen für den Spannungskopfschmerz sind beispielsweise schlechte Monitore und geringer Bildfrequenz am Arbeitsplatz. Auch schlecht justierte Klimaanlagen, Wettereinflüsse oder schlechter Wein sind Auslöser für diese Schmerzattacken. Hier hilft oft schon ein Spaziergang an der frischen Luft. Vorbeugend für Menschen, die anfällig für Kopfschmerzen sind, ist eine tägliche Dosis an Ruhe. 30 Minuten Entspannung und einfach mal gar nichts tun, reichen bereits aus.
Migräne
Menschen, die an einer echten Migräne leiden, werden durch diese Methoden nur sehr wenig Linderung bekommen. Oftmals hilft wirklich nur der Griff zu schmerzlindernden Medikamenten. Mediziner setzen dennoch immer öfter auf eine Behandlung ohne Einsatz von Tabletten und Tropfen. Durch gezielte Entspannungsübungen lassen sich sehr gute Ergebnisse erzielen. Zur Behandlung gehört in aller Regel auch das Führen eines „Kopfschmerz-Tagebuchs“, in dem alle Schmerzattacken genau notiert werden. So lassen sich viele Auslöser der Migräne finden und gezielt beseitigen.
Migräne tritt nicht wie allgemeine angenommen bei Stresssituationen auf, sondern während der Übergangsphasen von Stresssituationen zu Ruhephasen. Kennt man nun die Lebensumstände des Patienten, kann durch ein geschultes Verhalten das Entstehen des Migräneschmerzes verhindert werden.
Eine neue Entwicklung ist das sogenannte Migräne-Thermometer. Die Vorzeichen einer Migräne kündigen sich ein bis zwei Tage vor dem Ausbruch bereits an. Patienten berichten über eine veränderte Wahrnehmung, gähnen deutlich mehr und stellen eine deutlich höhere Aufmerksamkeit an sich fest. Diese körperlichen Erscheinungen werden durch das Migräne-Thermometer erkannt und es besteht die Möglichkeit, frühzeitig einzugreifen. Ein Ausbruch der Migräne kann somit in den meisten Fällen verhindert werden.
Der Einsatz dieses sensiblen Gerätes wirkt sich nicht nur positiv auf den einzelnen Patienten aus, sondern auch auf das gesamte Umfeld. Rund 10% der Bevölkerung leidet regelmäßig unter Migräne-Attacken und fällt daher auch am Arbeitsplatz aus. Durch die Vorbeugung können diese Ausfälle auf ein Minimum reduziert werden.
Fazit
Kopfschmerzen kennt jeder, der Griff zur Tablette ist meistens die erste Konsequenz. Durch die Möglichkeiten, die eine Behandlung ohne Medikamente bietet, lassen sich die Schmerzen auch ganz ohne schädliche Nebenwirkungen beseitigen. Ruhe, frische Luft und Entspannungsübungen, beispielsweise autogenes Training, wirken gleichfalls gut und beugen neuen Schmerzen vor.
Quelle: ONLINETEXTE.com
Die Magie der Wildpflanzen
Es hat Zeiten gegeben, in denen umfassendes Wildpflanzenwissen mit unheiligem Hexenwissen gleichgesetzt und dementsprechend verteufelt wurde. So manche heilkundige Kräuterfrau hat in diesen dunklen Tagen ihre naturbezogene Sachkunde mit Leib und Leben bezahlen müssen. Zum Glück gehören diese geistig unaufgeklärten und dogmatisch düsteren Epochen längst der Vergangenheit an. Heute gereicht es allen Freunden und Kennern heimischer Wildpflanzen zur Ehre, ihr grünes Thema sowohl in belesener Breite als auch in fachlicher Tiefe eloquent zu beherrschen. Deshalb sind, neben geführten Wildpflanzenwanderungen und gastronomisch perfektionierten Wildpflanzen-Spezialitäten, auch wieder Fragen und Antworten zur den magischen und pharmakologischen Wirkungen von Wildpflanzen erlaubt. Und dazu gibt es wirklich jede Menge handfestes Wissen. Wenn Sie sich dazu erste Einblicke verschaffen möchten, können die nachfolgenden beiden Links sicher hilfreich für Sie sein:
55 Wildpflanzen im Portrait (Hrsg.: Natur- und Umweltschutz-Akademie NRW)
Heilkräftige Wildpflanzen
verdanken ihre positiven Effekte keinem mystisch klabystischen Hokuspokus, sondern wissenschaftlich nachweisbaren Inhaltsstoffen mit gut dokumentierten medizinischen Wirkmechanismen. Da hat es nichts mit Magie und schon gar nichts mit Zauberei zu tun, wenn Salben, Auszüge, Teezubereitungen oder Presslinge aus Wildpflanzen lindernd und wohltuend gegen das eine oder andere Zipperlein helfen. Sogar das Räuchern mit Wildpflanzen hat eine echte Wirkung, da die dabei erhitzten und in die Luft abgegebenen natürlichen ätherischen Öle antibakteriell und mithin reinigend sowie desinfizierend wirken. Auf dem Hintergrund dieser fast schon banalen Erkenntnisse stellen sich die vermeintlichen Zauberkünste kräuterkundiger Frauen als absolut natürliche praktische Anwendungen aus dem prall gefüllten Apothekerschrank der Natur da. Nichts, worüber man sich als aufgeklärter Mensch wundern müsste. Staunen über die salutogene Vielfalt der Natur ist dabei natürlich trotzdem immer erlaubt. Als ausgewähltes Beispiel möge hierzu an die vielfältige Heilkraft natürlicher Bitterstoffe in Wildpflanzen erinnert werden, die hier im Wildpflanzenblog bereits ausgiebig thematisiert wurden.
Kräuterkraft für ein erfolgreiches Leben
Natürlich steht es spirituell aufgeschlossenen Menschen grundsätzlich frei, die wissenschaftlich belegten Kräfte wilder Pflanzen und Kräuter mit etwas zusätzlicher Gedankenkraft und mit freundlich positivem Glauben aufzuladen. Warum auch nicht? Wer sich etwas mit den Lehren von Rupert Sheldrake auskennt, der weiß, dass das „schöpferische Universum“ mit seinem „morphogenetischen Feld“ jede Art des achtsamen und respektvollen Umgangs mit den Ressourcen der Natur postwendend honoriert. Da kann es durchaus sein, dass ein wildes Kräutlein umso besser heilt und hilft, je mehr man daran glaubt. Daran ist absolut nichts auszusetzen. In diesem Zusammenhang könnte Sie der nachfolgende Link auf den Geschmack bringen:
Wildpflanzen-Gastronomie
Auch zeitgeistige Gastronomen wissen inzwischen die Magie der Wildpflanzen für ihre anspruchsvolle Klientel zu nutzen. Immer mehr Restaurants bieten, wie eingangs bereits kurz erwähnt, spezielle Gourmet-Menüs auf Wildpflanzen- und Wildkräuterbasis an. Sogar Catering-Dienstleister können bereits mit diesem trendigen Gourmet-Thema aufwarten. Falls Sie sich für diese eher kommerzielle Variante des Wildpflanzenangebots interessieren, können Sie hier
Wildpflanzen-Gastronomie nachlesen, wo Sie derzeit in Österreich und in Deutschland ausgewiesene Wildpflanzen-Gastronomie vorfinden. Allerdings schmeckt auch das beste Wildpflanzen-Gericht zu Hause und selbst zubereitet wahrscheinlich immer noch am allerbesten. Getreu dem Motto: Wozu in die Ferne schweifen, sieh, das Gute wächst so nah!
Nun möchte ich Ihnen am Schluss dieses Beitrags noch etwas virtuellen Liebstöckel da lassen. Möge Ihnen dieses zauberhafte wilde Kraut jede Menge Erfolg bescheren, Ihre Gesundheit schützen, Ihre Kräfte stärken und Ihr Herz erfreuen.
– Carina Collany –
Vegane Salate mit (Wildpflanzen)Pfiff
Fleischlose Mahlzeiten und Rezepte ohne tierliche Zutaten liegen voll im gesundheitsbewussten Trend. Damit tut man erstens sich selbst und zweitens der Umwelt etwas wirklich Gutes. Dabei sind gerade frische knackige Salate sowohl eine Gaumenfreude als auch ein Augenschmaus. Sie sind schnell zubereitet, man muss dafür auch nicht am Herd stehen (gerade an heißen Sommertagen ein cooler Pluspunkt) und kostengünstig sind die vitamin- und ballaststoffreichen Köstlichkeiten außerdem. Das sind viele gute Gründe, hier exemplarisch drei pfiffige Salatideen vorzustellen, die selbstverständlich, ganz nach Saison, mit frischen Wildkräutern den letzten geschmacklichen Schliff erhalten dürfen. Da kann gerne experimentiert werden; natürlich regt auch das Nachschlagen hiesiger Beiträge im Kapitel „Kulinarisches“ sowohl die Phantasie als auch den Appetit an.
Apfel-Karotten-Salat
Sie brauchen
- jeweils gleich viele Äpfel und Karotten (immer mittlere Größe)
- wahlweise eine unbehandelte Zitrone zum Auspressen oder Zitronensaft
- Rohrzucker, Ahornsirup oder eine andere Süße Ihrer Wahl
- Salz
- ein gutes kaltgepresstes Öl mit allenfalls leichtem Eigengeschmack
Äpfel und Karotten wahlweise durch die Reibe schicken oder mit einem geeigneten Messer in kleine feine Stücke schneiden. Da rohe Karotten einen recht festen Biss haben, sollten die Karottenstücke lieber zu fein als zu grob in der Salatschüssel landen. Apfel- und Karottenraspel werden zusammen mit dem Zitronensaft gut durchmischt. Das gibt eine frische Note und verhindert zugleich, dass die Apfelstückchen unappetitlich braun werden. Das Ganze nun noch leicht salzen und mit der Süße abschmecken. Jetzt können, ganz nach Lust und Laune, noch fein gewiegte Wildkräuter mit in die Mischung. Einen herrlich exotischen Touch bekommt dieser Salat beispielsweise durch die Zugabe von frischen Pfefferminzblättern. Zum Schluss kommt noch ein guter Schuss Öl dazu, damit die fettlöslichen Vitamine in den Karotten auch die Gelegenheit haben, nach dem Essen dem Stoffwechsel zur Verfügung zu stehen. Außerdem ist ein gutes Öl ohnehin immer ein gesunder Genuss.
Bunter Gemüsesalat mit Vinaigrette-Dressing
Sie brauchen
- Gelbe, grüne, rote und orangefarbene Paprikaschoten
- Strauchtomaten
- Karotten
- Lauch
- Frühlingszwiebeln
- Salatgurke
- Balsamico-Essig und ein gutes kaltgepresstes Öl
- Salz & Pfeffer
Das gesamte Gemüse wird in mundgerechte kleine Stückchen geschnippelt. Die Karotten sollten fein gestiftet oder geraspelt werden. Die ganze kunterbunte knackfrische Mischung findet dann in einer großen Salatschüssel zusammen und wartet dort auf die Hochzeit mit der Vinaigrette. Diese wird aus einem Drittel Balsamico und zwei Dritteln Öl hergestellt und mit Pfeffer und Salz würzig abgeschmeckt. Kleiner Tipp: Ein Schuss Wasser macht die Vinaigrette etwas dünnflüssiger, wodurch sie sich leichter über die Salatzutaten verteilt. Nun dürfen auch wieder, sofern gewünscht, die Wildkräuter kräftig mitmischen. Am besten hebt man eine ordentliche Portion selbst gemachtes Löwenzahn-Pesto mit unter. Dann schmeckt’s auf alle Fälle. Und wo wir schon beim Thema Löwenzahn sind, darf natürlich auch ein Rezept für
Löwenzahnsalat
nicht fehlen.
Sie brauchen
- ein knappes Pfund Löwenzahnblätter aus dem eigenen Garten
- so viele noch komplett geschlossene Löwenzahn-Blütenknospen, wie Sie ernten können
- Mandelplättchen
- Balsamico-Essig und ein gutes kaltgepresstes Öl
- Frühlingszwiebeln
- einen Bund Blattpetersilie
- Salz & Pfeffer
- Margarine oder Öl zum Braten
Die Löwenzahnblätter gründlich waschen, putzen und gut abtropfen. Eine Salatschleuder kann hier durchaus gute Dienste leisten. Anschließend die gesäuberten Löwenzahnblätter in eine mundgerechte Größe zurechtzupfen und die Blattstückchen in eine Salatschüssel geben. Dem Löwenzahn folgen die fein gewiegten Frühlingszwiebeln sowie die fein gehackte Blattpetersilie in die Salatschüssel nach. Damit wäre die grüne Salatgrundmasse fertig.
Aus Öl, Balsamico, Salz und Pfeffer wird eine herzhafte Vinaigrette angerührt und bereitgestellt.
Jetzt kommt der Clou in Form von knusprig gerösteten Löwenzahnknospen. Dazu werden die geschlossenen Knospen in der Pfanne wahlweise in hitzebeständigem Öl oder in Margarine sanft angebraten. Dazu kommen noch die Mandelplättchen sowie eine Prise Salz. Während es in der Pfanne lieblich und zart schmort, wird die Vinaigrette in die grüne Salatbasis gekippt. Das Ganze kräftig durchheben und den Salat dann mit den noch warmen veganen „Croutons“ aus der Bratpfanne krönen.
Na? Läuft inzwischen auch Ihnen schon das Wasser im Munde zusammen? Ich habe mich jedenfalls gerade selbst hungrig geschrieben 😉
– Carina Collany –
Wildpflanzen liefern wertvolle Bitterstoffe für das Wohlbefinden
Die in den heutigen Supermärkten erhältlichen Gemüse, Salate oder Kräuter sind in aller Regel speziell für den westeuropäischen Geschmack gezüchtet und kultiviert. Das bedeutet im Klartext: Es finden sich kaum noch natürliche Bitterstoffe in den kommerziellen Speisepflanzen, weil die Geschmacksrichtung „bitter“ von der überwiegenden Mehrheit der Käufer und Konsumenten als ausgesprochen unangenehm abgelehnt wird. Was da beispielsweise aus frischem Chicorée (http://blog.heimische-wildpflanzen.de/chicoree-gesundes-wellness-gemuese-mit-biss/) oder knackigen Rucola-Blättern noch mild herausgeschmeckt werden kann, ist schon das höchste der zulässigen bitteren Geschmacksgefühle. Das mag man sich auf der verwöhnten Zunge zergehen lassen – für unsere Gesundheit ist dies allerdings absolut kein Zugewinn. Denn viele natürliche Bitterstoffe sind für den Magen, den Darm und all die komplexen Stoffwechselprozesse im Rahmen der Verdauung ein wahrer Segen. Doch wie kann man sich das rundum gesunde Maß an förderlichen Bitterstoffen auf ganz einfach Art und Weise wieder zurück auf den Speiseplan holen? Sie ahnen es bereits: Mit Wildpflanzen.
Genuin bittere Gemüse, Gewürze und Kräuter
wie beispielsweise Artischocken, Radicchio, Endiviensalat, Rucola, Gelbwurz, Tausendgüldenkraut, Wermut, Bockshornklee, Wacholder oder Löwenzahn (http://blog.heimische-wildpflanzen.de/loewenzahnpesto-wird-unkraut-urgesund/) helfen uns, den Bauch und das Befinden wohlig im Gleichgewicht zu halten. Diese Tatsache kennen und nutzen traditionelle chinesische Mediziner (Stichwort TCM), Vertreter der Ayurveda-Lehre und alle Fans der kräuterkundigen Hildegard von Bingen. So kann durch den gezielten Genuss bitter schmeckender Kräuter solchen Zivilisations-Übeln wie Übergewicht, Diabetes oder Koronarerkrankungen wirksam vorgebeugt werden. Und auch bei bereits bestehenden entsprechenden Krankheitsbildern sollen durchaus schon therapeutische Erfolge mit speziell verabreichten Bitterkräutern beobachtet worden sein. Es lohnt sich also, einen tieferen Blick auf dieses Thema zu werfen.
Welche pflanzlichen Bitterstoffe sollte man kennen?
Für eine sinnvolle Nahrungsergänzung mit bitteren Wildkräutern sind die so genannten
1) reinen Bitterstofflieferanten,
2) bitteren ätherische Öle,
3) bitteren Scharfstoffe,
4) Gerbstoffe und
5) bitteren Schleimstoffe
von Bedeutung. Diese fünf Kategorien sollen nachfolgend kurz angerissen werden:
Reine Bitterstoffe
sind enthalten in gelbem Enzian, Tausendgüldenkraut, Fieberklee, Andorn, Benediktinerkraut, Hopfen, Mariendistel, Löwenzahn, Wermut und Condurang. Diese Pflanzen provozieren die Wahrnehmung von „bitter“ im Mund und bringen dadurch sämtliche an der Verdauung beteiligten Drüsen auf Touren. Auch Galle und Leber werden zweckdienlich hochgefahren, wodurch, insbesondere nach einem üppigen Festmahl, Völlegefühl, Fettunverträglichkeit und Blähungen wirksam vorgebeugt werden kann. Interessanter Weise wirken diese Bitterchen aber auch gegen Appetitlosigkeit sowie gegen ein übermäßiges Verlangen nach Süßem. So kann eine erwünschte Gewichtsregulierung auf natürlichste Weise herbeigeführt werden.
Bittere ätherische Öle
liefern uns Basilikum, Bohnenkraut, Rosmarin, Quendel, Lorbeer, Estragon, Liebstöckel, Thymian, Beifuß, Kalmus, Kurkuma, Engelwurz, Anis, Kümmel, Fenchel, Koriander und Dill. Die medizinisch hoch potenten ätherischen Öle sind die natürlichen Feinde von Darmpilzen, schädlichen Bakterien, Fäulniskeimen und sogar von Würmern. Zusätzlich regen sie die Nierenfunktion an und tragen dadurch zu einer milden Blutreinigung bei.
Bittere Scharfstoffe
Diese kleine aber feine Gruppe besteht im Wesentlichen aus Pfeffer, Ingwer und Galgant. Man sagt diesen Gewürzen aus fernen Ländern eine den Kreislauf entlastende Wirkung nach.
Gerbstoffe
Dazu sei die Chinarinde benannt, bei deren Genuss sich buchstäblich alles zusammenzieht. Das bringt die Schleimhäute in Schwung und den Schleim in Fluss, wofür das schwer arbeitende „Reinigungspersonal“ in Magen und Darm enorm dankbar ist.
Bittere Schleimstoffe
Hier finden sich das Isländische Moos sowie viele lösliche Ballaststoffe (http://blog.heimische-wildpflanzen.de/loesliche-ballaststoffe-fuer-gute-darmgesundheit/). Diese Stoffe schmieren den Darm und füttern gleichzeitig die guten Darmbakterien, wodurch die nicht erwünschten schlechten Bakterien auf Dauer aus dem Darm ferngehalten werden können.
Bitterstoffe sind auch für manche Tiere wichtig
So sehr sich unser Darm und unsere gesamte Verdauung über sinnvoll zugeführte wildpflanzliche Bitterstoffe freuen, so notwendig kann es auch für bestimmte Haustiere sein, es sich öfter mal bitter munden zu lassen. So sind es tatsächlich ganz natürliche Heil- und Bitterkräuter, die Reptilien mit empfindlichen Atemwegen, wie z.B. den beliebten Bartagamen, deutliche Linderung bringen. Dazu können Tierärzte und Tierheilpraktiker bei Interesse an entsprechender Futterergänzung nähere Auskünfte geben. Ganz allgemein mag gesagt sein, dass speziell die Bartagamen sich über Acker- und Zaunwinde, Ahornblätter, sämtliche ungiftigen Wildkräuter, Brennesselblüten und -blätter, Gänseblümchen, Giersch, Haselnuss- und Weinblätter, Kapuzinerkresse, Klee, geputztes Kürbisfleisch, Löwenzahn, Okraschoten, Pastinaken, Ringelblumen, Ruccola, Taubnesseln, Vogelmieren, Zucchinistückchen sowie Zuckerrübenblätter im Futternapf freuen.
Und noch ein kleiner Tipp
für Sie, wenn Sie es sich zur Pflege Ihrer Verdauungsorgane mit dem Thema „Bitter macht lustig“ recht einfach machen möchten: Googeln Sie doch mal nach dem Stichwort „Schwedenkräuter“ und kommen Sie auf den bittergesunden Geschmack dieser altbewährten Wildkräutermischung sowie ihrer zahlreichen Zubereitungen. Ihr Darm und Ihre gute Laune werden es Ihnen sicher danken.
– Carina Collany –
Heimische Wildpflanzen als Allwetter-Hobby
Bei gutem Wetter und guter Gesundheit sind heimische Wildpflanzen für bewegungsfreudige Naturliebhaber ein tolles Freizeit-Thema. Doch wenn es draußen stürmt und schneit, oder wenn man mal nicht so gut zu Fuß oder nicht ausreichend sicher auf den Beinen ist, scheint das herrlich wilde Grün in weite Ferne zu rücken. Glücklicher Weise gibt es aber auch bei ungemütlicher Witterung oder bei eingeschränkter Mobilität die Möglichkeit, heimische Wildpflanzen in den Mittelpunkt des persönlichen botanischen Interesses zu stellen. Was es dabei so alles zu entdecken gibt, soll jetzt kurz angerissen werden.
Wildpflanzen im Bücherregal
Keine Sorge, Sie sollen jetzt hier nicht mit den üblichen Bestimmungsbüchern à la „Was blüht denn da?“ gelangweilt werden. Tatsächlich sind Wildpflanzen ein literarisches Thema, das weit über die bloße botanische Klassifizierung hinausgeht. So sind Wildpflanzen inzwischen längst in den Fokus ganzheitlicher Ernährungswissenschaften gerückt. Diesen aktuellen Trend haben wir hier selbstverständlich auch schon themenbezogen abgebildet, wie Sie bereits in diversen Beiträgen (z.B. hier http://blog.heimische-wildpflanzen.de/wildpflanzen-als-natuerliche-naehrstofflieferanten/#.VRlrA2banFQ oder hier http://blog.heimische-wildpflanzen.de/loewenzahnpesto-wird-unkraut-urgesund/#.VRlrNWbanFQ) lesen konnten. In der Tat bietet der Buchhandel derzeit eine Fülle von durchaus praxistauglichen Werken an, die sich mit Wildpflanzen als natürlicher Nährstoffquelle wahlweise in streng wissenschaftlicher oder in spirituell aufgeschlossener Form auseinandersetzen. Die Lektüre dieser Fachbücher ist jedenfalls ebenso interessant wie lehrreich und insoweit bestens dazu geeignet, eine fröhliche Vorfreude auf die nächste Wildpflanzenwanderung aufkommen zu lassen.
Übrigens: Falls Sie sich gerade mit den Themen Entgiftung und Entschlackung befassen, könnte eine häusliche Lesestunde unter der Überschrift „Green Detox“ genau das Richtige für Sie sein.
Wildpflanzen im eigenen Archiv
So gut wie alle Wildpflanzenliebhaber bringen von ihren Exkursionen selbst geschossene Fotos und/oder selbst gesammelte Pflanzenteile mit. Diese floralen „Beutestücke“ bedürfen selbstverständlich allesamt der sorgfältigen Archivierung. Die Bilder sind zu sichten und zu sortieren, die gepflückten Pflanzen müssen gepresst, getrocknet oder anderweitig konserviert werden. Das sind Tätigkeiten, die Freude machen, die aber auch ihre Zeit brauchen. Was bietet sich dazu besser an als ein trüber Regentag, bei dem man ohnehin keinen Hund vor die Tür jagen würde? So wird schlechtes Wetter zum guten Grund, die eigene Wildpflanzensammlung auf Vordermann zu bringen.
Wildpflanzen als Shikishi-Motiv
Mögen Sie Lyrik? Oder sind Sie vielleicht sogar aktiv oder passiv der japanischen Kunst des Haiku zugetan? Dann bieten Ihnen Ihre eigenen vier Wände die meditative Möglichkeit, mit Ihren eigenen Wildpflanzenfotografien ein so genanntes Shikishi zu erschaffen. Dazu brauchen Sie einen großzügig großen Papierabzug Ihres Lieblings-Wildpflanzenfotos, eine Mußestunde und einen Musenkuss. Während Sie die Ästhetik Ihres Fotos losgelöst von allen Alltagssorgen auf sich wirken lassen, wird Ihnen ein dazu passendes stimmungsvolles Gedicht zufliegen (es muss ja nicht unbedingt ein Haiku sein), welches Sie dann in Ihrer Schönschrift mit einem geeigneten Marker auf das Foto schreiben. Fertig ist das Shikishi. Das können Sie dann für eine stilvolle heimische Dekoration hernehmen, oder als Geschenk einrahmen, oder für Ihren persönlichen Gedichtband vorbereiten, oder … oder was Ihnen sonst gut gefällt. In japanisch orientierten Wohnstuben werden Sie häufig auf solche Shikishi treffen, die regelmäßig neu erfunden und dann frisch ausgewechselt werden. Eine fernöstliche Deko-Idee mit vielen wandlungsfähigen Gesichtern.
Das waren nur drei von vielen möglichen Vorschlägen, auch an trüben Tagen oder in Zeiten eingeschränkter körperlicher Beweglichkeit die Magie heimischer Wildpflanzen auf sich wirken zu lassen. War da schon etwas für Sie dabei? Das wäre schön. Und sollten Sie eine weitere Anregung mit der Wildpflanzen-Community teilen wollen, dann freuen wir uns sehr auf Ihren entsprechenden Kommentar.
– Carina Collany –
Wildpflanzen gezielt säen – ja oder nein?
Eine Wildpflanze ist nach allgemein gültiger Definition eine ohne menschliches Zutun wachsende und damit spontan auftretende Pflanzenart, die sich ihren Lebensraum aus eigener Kraft zunächst erobert und anschließend erhalten hat. Insoweit hat bei den Wildpflanzen nicht der Mensch, sondern allein die Pflanze selbst durch ihre Anpassungsfähigkeit an ihre Umwelt ihr Vorkommen begründet und ihr Territorium stabil eingenommen. Das mag auch der gute Grund dafür sein, dass erstaunlich viele Wildpflanzen schon seit Jahrhunderten, wenn nicht gar seit Jahrtausenden dort, wo sie sich gut behaupten können, auch heimisch geworden sind. Dennoch trachtet der Mensch auch hier, obwohl er seitens der Natur eigentlich gar nicht so wirklich gefragt ist, nach Einflussnahme. Und damit erhebt sich die ökologisch ebenso wichtige wie auch durchaus brisante Frage, ob der Mensch durch ein gezieltes Aussäen oder Anpflanzen heimischer Wildpflanzen wider die eingangs vorgestellte Definition handeln sollte, kann oder darf. Der nachfolgende Beitrag will kurz das Pro und Contra einer absichtsvollen und gezielten Ansiedlung von Wildpflanzen durch die Hand des Menschen thematisch anreißen, damit sich alle an heimischen Wildpflanzen Interessierten ihr eigenes und unabhängiges Urteil bilden können.
Pro
- Alle heimischen Wildpflanzen haben geographische Gebiete, an denen sie ganz natürlich wachsen. Wenn man bei der Aussaat oder beim Anpflanzen diese Vorkommensgebiete gewissenhaft beachtet und die Begrenzungen nicht verlässt, verändert man schließlich auch nichts.
- Sofern beim Aussäen oder beim Anpflanzen ausschließlich reines Wildsaatgut bzw. gebietsspezifisches Wildpflanzgut und/oder Wildgehölze verwendet werden, passiert kein verfälschender Eingriff in die natürliche Wildpflanzenwelt.
- Durch das gezielte Ausbringen von Wildpflanzen können denaturierte Flächen, durch Monokulturen verarmte Gebiete sowie Zonen mit einem Übermaß an eingeschleppten Fremdgewächsen (so genannte Neophyten) wieder in ihren natürlichen Ursprungszustand zurückgebracht werden. So wird den heimischen Wildpflanzen die Möglichkeit eröffnet, sich ihre angestammten Plätze in der hiesigen Flora zurückzuerobern.
Contra
- Das Wesen der Wildpflanzen ist durch ihre Selbstbestimmtheit und durch ihre Abschottung vor der Einflussnahme durch den Menschen begründet. Jeder wie auch immer geartete Eingriff in diese Ordnung macht die Wildpflanzen automatisch zu Kulturpflanzen und vernichtet damit schützenswerte unberührte Natur.
- Der Markt für Wildsaatgut ist inzwischen unübersichtlich stark angewachsen. Wie soll man da noch sicher sein können, dass das erworbene Saatgut auch wirklich und wahrhaftig genetisch unverändert ist und tatsächlich aus der Region stammt? Mit dem Ausbringen vermeintlich unverfälschten Saatgutes kann eine Menge Unheil angerichtet werden. Also lieber Finger weg!
- Wozu überhaupt künstlich in den Lauf der Dinge eingreifen? Wenn Wildpflanzenarten hierzulande aussterben, dann ist das eben so. Auch das Verschwinden von Wildpflanzen muss als natürliche Veränderung der heimischen Flora begriffen und akzeptiert werden.
Wie ist Ihre Meinung?
Wie Sie gesehen und gelesen haben, kann das Für und Wider des gezielten Wildpflanzen-Anbaus äußerst kontrovers diskutiert werden. Dieser Blogbeitrag hier kann da selbstverständlich nur die Spitze des argumentativen Eisbergs ankratzen. Umso wichtiger ist es darum, dass Sie sich selbst Ihr eigenes qualifiziertes Urteil in der Sache bilden. Falls Sie sich gleich weitergehend mit der Wildpflanzen-Gretchenfrage befassen mögen, können Ihnen die nachfolgend genannten weiterführenden Links zusätzliche Informationen bieten:
- Entwicklung und praktische Umsetzung naturschutzfachlicher Mindestanforderungen an einen Herkunftsnachweis für gebietseigenes Wildpflanzensaatgut krautiger Pflanzen
https://www.dbu.de/projekt_23931/_db_1036.html - Verordnung über das Inverkehrbringen von Saatgut von Erhaltungsmischungen (Erhaltungsmischungsverordnung)
http://www.gesetze-im-internet.de/ermiv/ - Symposium „Ursachen des Rückgangs von Wildpflanzen und Möglichkeiten zur Erhaltung der Artenvielfalt“ (aus dem Jahr 1997, aber inhaltlich immer noch verblüffend aktuell)
http://www.bmub.bund.de/presse/pressemitteilungen/pm/artikel/symposium-ursachen-des-rueckgangs-von-wildpflanzen-und-moeglichkeiten-zur-erhaltung-der-artenvielfalt/
Und falls Sie gleich hier an Ort und Stelle losdiskutieren möchten – die Kommentarfunktion steht zu Ihrer vollen Verfügung.
– Carina Collany –
Wildpflanzen beim Stadtspaziergang entdecken
Eine Wildpflanzen-Wanderung, geführt oder auf eigene Faust, unter strahlend blauem Himmel in saftig grüner Natur ist ebenso entspannend wie lehrreich. Während das Auge sich an der zarten Schönheit heimischer Wildpflanzen delektiert, können die Lungen ordentlich frischen Sauerstoff tanken, und die gestresste Seele kommt ganz von selbst zur Ruhe. Zum Glück lässt sich dieser herrlich erholsame Effekt sogar abseits von Wiesen und Wäldern mitten in der Stadt erzielen. Denn erstaunlich viele heimische Wildpflanzen haben inzwischen die Städte als „urbane Biotope“ für sich entdeckt und dementsprechend zahlreich erobert. Damit laden Duftveilchen, Berliner Lauch & Co. zu einem Stadtspaziergang der besonderen Art ein.
Städtische Brachflächen, Parks und Friedhöfe
können heute tatsächlich in wildpflanzlicher Hinsicht deutlich artenreicher daherkommen, als es die allgegenwärtigen Monokulturen im Wald und auf den Ackerflächen zulassen würden. So erfreut zum Beispiel das Duftveilchen in Parks und auf Friedhöfen das Auge mit seiner kräftig violetten Färbung und die Nase mit seinem betörenden Naturparfüm. Wer mag, kann sich aus den selbst gepflückten Duftveilchenblüten sogar einen Tee aufbrühen. Der schmeckt herrlich aromatisch und kann auf sanfte Weise für einen angenehmen Atem sorgen.
Wie das Duftveilchen wächst auch der „Seltsame Lauch“ (Allium paradoxum; Wunder-Lauch, Berliner Lauch) ausgesprochen gerne in städtischen Parkanlagen. Zwar verströmen seine hübschen weißen Blüten einen nicht unbedingt für ein Duftwasser geeigneten kräftigen Lauchgeruch. Dafür kann diese herzhafte Wildpflanze aber als gaumenschmeichelnd milder Lauchzwiebel-Ersatz im Salat oder im Kräuterquark punkten.
Eine ganz besondere botanische Kostbarkeit ist die „Wilde Tulpe“. In Deutschland steht diese leuchtend gelbe Augenweide inzwischen auf der roten Liste, da sie den Kampf gegen die intensive landwirtschaftliche Nutzung von Ackerflächen und Weinbergen längst verloren hat. Nur auf Friedhöfen, in pittoresken alten Kirchengärten sowie in städtischen Parks kann man diese stark gefährdete Wildpflanze noch antreffen. Wer hätte wohl gedacht, dass ausgerechnet die Stadt dieser vom Aussterben bedrohten Schönheit eine letzte Bastion bietet?
Lasst Wildpflanzen sprechen
Blumensträuße sind ein fröhlicher Schmuck für jedes einladende Heim. Und warum soll man dafür viel Geld ausgeben, wenn man sich seinen Blumenstrauß aus selbst gepflückten Wildpflanzen zusammenstellen kann? Es macht ganz sicher große Freude, sich vom wildpflanzlich inspirierten Stadtspaziergang ein frisches Sträußchen ins Haus zu holen. Besonders hübsch macht sich da beispielsweise das fast allgegenwärtige Wiesenschaumkraut mit seinem rosé-weißen Farbspiel. Das kann darüber hinaus auch in der Küche für einen exquisiten kresseartigen Kräuterkick sorgen.
So lange man beim Blumen pflücken keine Verbote missachtet und sich ausschließlich an jenen Wildpflanzen bedient, die ohnehin überall im Überfluss wachsen, muss man auch keine Sorge haben, mit dem Sträußchen Schaden anzurichten. Ganz im Gegenteil: Die durch den intensiven Kontakt mit den Wildpflanzen gemachten Erfahrungen schärfen die persönliche Sensibilität für das Thema und begründen dadurch einen achtsameren Umgang mit der Natur. Außerdem wird man die Stadt nach so einem Spaziergang der floralen Art künftig mit ganz neuen Augen sehen und genießen können.
– Carina Collany –
Können Pflanzen Entscheidungen treffen?
Allgemein sollte man annehmen, dass Pflanzen nicht in der Lage sind, Entscheidungen zu treffen. Diese Annahme könnte sich allerdings als Irrtum herausstellen, zumindest wenn man den Forschern des Helmholtz-Zentrums in Leipzig Glauben schenken darf. Im Rahmen der Umweltforschung hat man hier einen Beleg dafür gefunden, dass Pflanzen durchaus komplexe Entscheidungen treffen können.
Berberitze ist die Pflanze der Entscheidungen
Die Berberitze und ihre Verwandte, die Mahonie, waren die Pflanzen, die in den Untersuchungen beobachtet wurden. Beide Pflanzen wachsen in Europa und müssen sich unter anderem gegen die Sauerdorn-Bohrfliege als Feind wehren. Die Fliege hat es besonders auf die Samen der Pflanzen abgesehen, wobei die Mahonie deutlich stärker mit diesem Problem konfrontiert ist.
Die Berberitze hat nur rund ein Zehntel des Befalls zu verarbeiten, ein Hinweis darauf, dass hier offensichtlich ein Abwehrmechanismus gegriffen hat.
Tod der Samen
Die Larve der Fliegen ist das eigentliche Problem. Sie entwickelt sich in der Beere, konkret im Samen der Pflanzen und frisst dann die zwei enthaltenen Samen auf. Sie frisst dabei zunächst den Samen, in dem sie selbst heranwächst, später den Zweiten.
Die Berberitze ist nun in der Lage, selbstständig einen Samen absterben zu lassen. Und zwar genau den, in dem sich die Larve befindet. Sie verendet zusammen mit dem Samen, wodurch der zweite Samen ganz normal heranwachsen kann.
Besondere Einzelfälle
Nicht alles läuft rund bei Mutter Natur und so kommt es vor, dass gelegentlich nur ein Samenkorn in der Beere vorhanden ist. In diesem Fall lässt die Pflanze ihn höchst selten sterben, auch bei Befall durch eine Larve. Sie scheint gewissermaßen darauf zu spekulieren, dass die Larve von allein stirbt. Ist dem so, wäre der bewusste Tod gewissermaßen Verschwendung gewesen.
Unklar ist bislang, woher die Berberitze eigentlich weiß, dass ein Samen befallen ist. Interessant dabei ist, dass die verwandte Mahonie diesen Abwehrmechanismus nicht entwickelt hat.