Heimische Wildpflanzen als Allwetter-Hobby
Bei gutem Wetter und guter Gesundheit sind heimische Wildpflanzen für bewegungsfreudige Naturliebhaber ein tolles Freizeit-Thema. Doch wenn es draußen stürmt und schneit, oder wenn man mal nicht so gut zu Fuß oder nicht ausreichend sicher auf den Beinen ist, scheint das herrlich wilde Grün in weite Ferne zu rücken. Glücklicher Weise gibt es aber auch bei ungemütlicher Witterung oder bei eingeschränkter Mobilität die Möglichkeit, heimische Wildpflanzen in den Mittelpunkt des persönlichen botanischen Interesses zu stellen. Was es dabei so alles zu entdecken gibt, soll jetzt kurz angerissen werden.
Wildpflanzen im Bücherregal
Keine Sorge, Sie sollen jetzt hier nicht mit den üblichen Bestimmungsbüchern à la „Was blüht denn da?“ gelangweilt werden. Tatsächlich sind Wildpflanzen ein literarisches Thema, das weit über die bloße botanische Klassifizierung hinausgeht. So sind Wildpflanzen inzwischen längst in den Fokus ganzheitlicher Ernährungswissenschaften gerückt. Diesen aktuellen Trend haben wir hier selbstverständlich auch schon themenbezogen abgebildet, wie Sie bereits in diversen Beiträgen (z.B. hier http://blog.heimische-wildpflanzen.de/wildpflanzen-als-natuerliche-naehrstofflieferanten/#.VRlrA2banFQ oder hier http://blog.heimische-wildpflanzen.de/loewenzahnpesto-wird-unkraut-urgesund/#.VRlrNWbanFQ) lesen konnten. In der Tat bietet der Buchhandel derzeit eine Fülle von durchaus praxistauglichen Werken an, die sich mit Wildpflanzen als natürlicher Nährstoffquelle wahlweise in streng wissenschaftlicher oder in spirituell aufgeschlossener Form auseinandersetzen. Die Lektüre dieser Fachbücher ist jedenfalls ebenso interessant wie lehrreich und insoweit bestens dazu geeignet, eine fröhliche Vorfreude auf die nächste Wildpflanzenwanderung aufkommen zu lassen.
Übrigens: Falls Sie sich gerade mit den Themen Entgiftung und Entschlackung befassen, könnte eine häusliche Lesestunde unter der Überschrift „Green Detox“ genau das Richtige für Sie sein.
Wildpflanzen im eigenen Archiv
So gut wie alle Wildpflanzenliebhaber bringen von ihren Exkursionen selbst geschossene Fotos und/oder selbst gesammelte Pflanzenteile mit. Diese floralen „Beutestücke“ bedürfen selbstverständlich allesamt der sorgfältigen Archivierung. Die Bilder sind zu sichten und zu sortieren, die gepflückten Pflanzen müssen gepresst, getrocknet oder anderweitig konserviert werden. Das sind Tätigkeiten, die Freude machen, die aber auch ihre Zeit brauchen. Was bietet sich dazu besser an als ein trüber Regentag, bei dem man ohnehin keinen Hund vor die Tür jagen würde? So wird schlechtes Wetter zum guten Grund, die eigene Wildpflanzensammlung auf Vordermann zu bringen.
Wildpflanzen als Shikishi-Motiv
Mögen Sie Lyrik? Oder sind Sie vielleicht sogar aktiv oder passiv der japanischen Kunst des Haiku zugetan? Dann bieten Ihnen Ihre eigenen vier Wände die meditative Möglichkeit, mit Ihren eigenen Wildpflanzenfotografien ein so genanntes Shikishi zu erschaffen. Dazu brauchen Sie einen großzügig großen Papierabzug Ihres Lieblings-Wildpflanzenfotos, eine Mußestunde und einen Musenkuss. Während Sie die Ästhetik Ihres Fotos losgelöst von allen Alltagssorgen auf sich wirken lassen, wird Ihnen ein dazu passendes stimmungsvolles Gedicht zufliegen (es muss ja nicht unbedingt ein Haiku sein), welches Sie dann in Ihrer Schönschrift mit einem geeigneten Marker auf das Foto schreiben. Fertig ist das Shikishi. Das können Sie dann für eine stilvolle heimische Dekoration hernehmen, oder als Geschenk einrahmen, oder für Ihren persönlichen Gedichtband vorbereiten, oder … oder was Ihnen sonst gut gefällt. In japanisch orientierten Wohnstuben werden Sie häufig auf solche Shikishi treffen, die regelmäßig neu erfunden und dann frisch ausgewechselt werden. Eine fernöstliche Deko-Idee mit vielen wandlungsfähigen Gesichtern.
Das waren nur drei von vielen möglichen Vorschlägen, auch an trüben Tagen oder in Zeiten eingeschränkter körperlicher Beweglichkeit die Magie heimischer Wildpflanzen auf sich wirken zu lassen. War da schon etwas für Sie dabei? Das wäre schön. Und sollten Sie eine weitere Anregung mit der Wildpflanzen-Community teilen wollen, dann freuen wir uns sehr auf Ihren entsprechenden Kommentar.