Month: Februar 2015

Rittersporn: Giftpflanze des Jahres 2015

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Alle Jahre wieder ruft der Botanische Sondergarten Wandsbek zur Abstimmung über die Giftpflanze des Jahres auf. Und auch wenn das Jahr 2015 noch recht jung ist, so hat es seine mit deutlichem Abstand meist gewählte Giftpflanze doch schon gefunden. Es wurde mit 43,4% aller abgegebenen Stimmen der traumhaft blaue

Rittersporn

Rittersporn: Giftpflanze des Jahres 2015

Dieses betörend schöne Hahnenfußgewächs erfreut das Auge mit der intensiven Leuchtkraft seiner üppigen Blüten und ist insoweit ein gerne gesehener Gast in kultivierten Gartenanlagen. Natürlich muss man dazu wissen, wie gefährlich giftig sämtliche Pflanzenteile des Rittersporns sind. Deshalb muss es unbedingt bei dem visuell ästhetischen Genuss dieser beliebten Zierpflanze bleiben. Das bedeutet für den eigenen Garten, dass Kinder und Tiere vom Rittersporn ferngehalten werden müssen, und dass sich die betörend blaue Pracht ausschließlich in mehr als respektvollem Abstand zu Nutzpflanzen und Gartenkräutern entfalten darf. Werden diese einfachen Vorsichtsmaßnahmen gewissenhaft beachtet, spricht absolut nichts dagegen, mit dem hinreißend schönen Rittersporn den gepflegten Garten zu adeln.

Welche Giftpflanzen wurden auf die Plätze verwiesen?

Auf Platz Zwei der Giftpflanzen-Hitliste 2015 landete mit 21,3% der Stimmen die Kartoffel. Das gemahnt einmal mehr an die nachtschattige Herkunft dieser beliebten Speiseknolle und spricht für die botanische Belesenheit all jener, die die Kartoffel überhaupt erst zur Abstimmung vorgeschlagen haben. An dieser Stelle mag in diesem Zusammenhang der dringende Hinweis genügen, bei einer Kartoffel vor der Zubereitung alles, was grün ist, und natürlich auch alle Auskeimungen, großzügig wegzuschneiden.

Platz Drei ergatterte mit 19,3% der Stimmen der Oleander. Für den Schneeball, der lediglich 16% der Stimmen für sich gewinnen konnte, reichte es leider nur für den vierten und damit letzten Platz.

Nach der Wahl ist vor der Wahl

Selbstverständlich stehen jetzt schon für das Jahr 2016 die giftigen Kandidaten in den Startlöchern. Wer Lust dazu hat, sich sowohl an der Vorschlags-Phase wie auch an der eigentlichen Wahl aktiv zu beteiligen, der kann auf
http://www.hamburg.de/contentblob/1048150/data/gdj-kandidatenvorschlag.pdf
das offizielle Mitmach-Formular einsehen und runterladen. Oder auch in den eigenen regionalen Kreisen eine Wahl zur Giftpflanze des Jahres initiieren.

– Carina Collany-

Löwenzahnpesto – so wird Unkraut urgesund

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Jasmins „Rezept für WinterWildkräuterPesto“ hat hier im heimischen Wildpflanzenblog erfreulich regen Zuspruch gefunden. Und viele begeisterte Gourmets haben inzwischen hinter den internetten Kulissen angefragt, was denn sonst noch so alles zu einem wohlschmeckenden Pesto verarbeitet werden könnte. Darauf gibt es eine ebenso schlichte wie genussvoll geniale Antwort, die die Herzen von Liebhabern gepflegten Rasens und von Freunden kulinarischer Experimente gleichermaßen höher schlagen lässt: Löwenzahnpesto.

Löwenzahn hat es in sich

Der Löwenzahn ist auf kultivierten Rasenflächen der Graus jeden Gärtners. Er vermehrt sich buchstäblich in Windeseile und durchsetzt mit seinem charakteristischen Blattgrün und mit seiner „Pusteblume“ höchst ungebeten die nach Vollkommenheit strebende Ebenmäßigkeit des saftig grünen Rasens. Das hat dem Löwenzahn die wenig schmeichelhafte Begrifflichkeit des „Unkrauts“ eingebracht, und damit verbunden den ewigen Kampf gegen das beständige Jäten. Leider ist bei dem stetigen Krieg gegen diesen Korbblütler fast völlig in Vergessenheit geraten, wie lecker und urgesund die grünen Blätter der jungen Löwenzahnpflanzen sind. Denn diese Blätter sind reich an wertvollen Bitterstoffen, Vitamin C, Kalium, Eiweiß, Fettsäuren, Mineralstoffen und Inulin. Da hier im Blog andernorts bereits ausführlich auf den Löwenzahn eingegangen wurde, soll an dieser Stelle der Fokus weg von der Botanik und hin zur gesunden Kochkunst gelenkt werden.

Löwenzahnpesto - so wird Unkraut urgesund

Erst gärtnern, dann genießen

Am Anfang des Löwenzahnpesto aus eigener Küche steht die sportliche Gartenarbeit. Denn die frischen zart gezahnten grünen Blätter wollen ja zunächst in geeigneter Menge geerntet sein. Natürlich darf man die Pflänzchen nur dort aus dem Boden rupfen, wo die komplette Abwesenheit von Pflanzenschutzmitteln, anderen Giften oder kranken Wildtieren sicher gewährleistet werden kann. Somit bietet sich in aller Regel der eigene Garten als günstige Ertragsfläche an. Also: Raus auf den Rasen und her mit dem leckeren Löwenzahn!

Die Zutaten

Neben dem frisch geernteten, sorgfältig gewaschenen und handverlesenen Löwenzahn werden noch die folgenden Zutaten benötigt:

  • Ein hochwertiges kaltgepresstes Speiseöl nach individuellem Geschmack
  • Weißer Balsamico
  • Apfeldicksaft
  • Gemahlene Chilischoten
  • Meersalz
  • Frischer Knoblauch
  • Optional: Fein geriebener Parmesan

Sollte die Löwenzahn-Ernte für das kulinarische Vorhaben nicht üppig genug ausgefallen sein, kann das Grün mit frischer Blattpetersilie nach Belieben aufgestockt werden.

Die Zubereitung

Die sauberen Löwenzahnblätter (zusammen mit der Blattpetersilie, falls gewünscht) werden mit einem geeigneten Küchenwerkzeug zu einer groben grünen soßenartigen Masse verhäckselt.

Anschließend wird der weiße Balsamico mit etwas Apfeldicksaft gesüßt, mit ein wenig gemahlenem Chili geschärft, mit frischgemahlenem Meersalz gewürzt und mit frisch geriebenem Knoblauch abgeschmeckt.

Wer Pesto ganz ohne Käse nicht mag, gibt nun noch eine beliebige Menge an geriebenem Parmesan in die Würzsoße hinein.

Nun wird die fertig durchmische Würzsoße mit der wartenden Löwenzahn-Kräutermasse verheiratet.

Sind Löwenzahngrün und Balsamicosoße hinreichend miteinander bekannt gemacht worden, wird die Mischung in ein hübsches Schraubglas abgefüllt, wobei die Füllhöhe maximal zwei Drittel des Maximums erreichen soll. Denn es kommt ja noch das Öl (beispielsweise Olivenöl oder Sonnenblumenöl) dazu, ohne das ein Pesto kein Pesto wäre.

Also: Das Ganze mit dem guten Öl abschließend aufgießen und alles noch mal gut durchheben. Das Öl soll am Schluss das Pesto reichlich und mindestens fingerdick bedecken. Dies dient zum einen dem Wohlgeschmack und zum anderen der Konservierung. Das Löwenzahnpesto sollte dennoch zeitnah verbraucht werden und derweil im Kühlschrank aufbewahrt werden.

Löwenzahnpesto

schmeckt fantastisch zu Nudeln und zu Kartoffeln. Es eignet sich aber auch als herzhaft würziger Kräuter-Dip zu frischem Baguette oder als gesunder Brotaufstrich. Natürlich lässt sich damit auch aus schlichtem Speisequark ein exklusiver Kräuterquark zaubern. Der geschmackvollen Phantasie sind hier keine Grenzen gesteckt.

So lecker und bekömmlich kann „Unkraut“ sein. Da wird die Pflege des Rasens gleich zur Vorfreude auf zu erwartende gesunde Gaumenfreuden.

– Carina Collany –

Dieser Eintopf hilft gegen Erkältungen

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Wenn ein fieser Schnupfen die Schleimhäute entern will, oder sich vielleicht schon im Kopf schmerzhaft breit gemacht hat, dann muss so schnell wie möglich eine effektive Unterstützung für die Immunabwehr her. Hier liegen derzeit sanfte Hausmittel voll im gesunden Trend. Und eins dieser Hausmittel ist nicht nur besonders heilwirksam, sondern darüber hinaus auch außerordentlich wohlschmeckend. Die Rede ist hier vom wahrscheinlich gesündesten Eintopf der Welt, der nachgewiesener Maßen das Beste aus der essbaren Medizin gegen quälende Erkältungskrankheiten auf den Suppenteller packt. Gemäß dem hippokratischen Motto „Eure Nahrung sei Eure Medizin, und Eure Medizin Eure Nahrung“ soll nun verraten werden, welche Zutaten den heilenden Eintopf so wirksam machen und warum das so gut funktioniert.

Dieser Eintopf hilft gegen Erkältungen

1) Karotten

Dieses leuchtend orangerote Wurzelgemüse beinhaltet Substanzen, die als Carotinoide im Allgemeinen und als Xanthophylle im Speziellen bekannt sind. Die medizinische Wirkung dieser Stoffe ist gut mit „krampflösend“ beschrieben. Deshalb sind die „lecker Möhren“ für alle von hartnäckigem Krampfhusten geplagten Bronchien eine wahre Wohltat. Darüber hinaus können Viren diese pflanzlichen Wirkstoffe buchstäblich auf den Tod nicht ausstehen. So können sich die attackierten Schleimhäute mit Schutzschilden aus Betacarotin gut gegen die Angreifer verteidigen. Aber nur dann, wenn die Karotten in einer fetthaltigen Suppe gegart wurden. Denn Carotinoide lösen sich ausschließlich in Fett und nicht in Wasser. Deshalb nutzt es rein gar nichts, rohe Möhren zu knabbern – nur in einem guten Eintopf wird die Heilwirkung der Karotten freigesetzt. Doch woher kommt das dringend und zwingend benötigte Fett? Klarer Fall: Es kommt vom

2) Suppenhuhn

Hühnersuppe wärmt nicht nur die Seele, sondern ist auch der perfekte Partner im Kampf gegen die Erkältung. Denn aus dem Hühnerfleisch gelangt beim sanften und langen Garen im Suppentopf die Aminosäure Cystein in erheblichen und damit heilsam relevanten Mengen in das kräftigende Gericht. Und Cystein wird von einem in Alarmbereitschaft versetzten Immunsystem an wirklich allen Ecken und Enden massenhaft gebraucht. Kein Wunder, dass sich das Suppenhuhn schon seit vielen Generationen unangefochten an der Spitze der Erkältungshausmittel Top 10 befindet. Aber bitte das Fett dran lassen, damit in Punkto Biochemie auch alles funktionieren kann!

3) Wirsing

Dieses grüne krausgewellte Gemüse ist eine wahre A+C Vitaminbombe. Wenn man weiß, dass gerade die Vitamine A und C beim Kampf gegen die Erkältung von essenzieller Bedeutung sind, dann wird sehr schnell klar, warum der Wirsing geradezu als Wunderwaffe gegen den Schnupfen gehandelt wird. Eine weitere magische Eigenschaft des Wirsing liegt in der außergewöhnlichen Zellstruktur seiner Blätter begründet. Denn die sorgt dafür, dass die ansonsten durchaus hitzeempfindlichen Vitamine A und C beim schonenden Köcheln nicht leiden und dadurch später mit voller Power im Magen ankommen.

4) Kartoffeln

Kartoffeln gehören in jeden guten Eintopf. Doch hier haben die tollen Knollen noch eine ganz andere Funktion als die des guten Geschmacks. Denn Kartoffeln sind ausgesprochen reich an Magnesium, an Kalium, an Kalzium und an Eisen. Und genau diese Mineralien und Spurenelemente braucht die aktive Immunabwehr jetzt reichlich und dringend. Der Clou: Durch die Anwesenheit von Cystein (und anderen Aminosäuren) aus dem Suppenhuhn steigt die Bioverfügbarkeit der Inhaltsstoffe aus der Kartoffel um ein Vielfaches. So schließt das Suppenhuhn quasi sowohl die Kartoffel als auch die Karotte perfekt und auf den Punkt auf.

Man nehme also einen großen Suppentopf, gebe ein Suppenhuhn, Wirsingkohl, Karotten und Kartoffeln hinein, und lasse das Ganze nach dem Aufkochen auf kleiner Flamme und mit viel Geduld schonend gar köcheln. Jetzt noch ein wenig Pfeffer und Salz nach Gusto, und schon steht der schmackhaften Aktion „Iss Dich gesund“ nichts mehr im Weg.

-Carina Collany-