Pflanze des Monats: das Schneeglöckchen
Es gilt als eines der ersten Boten des Frühlings überhaupt und schafft sich seinen Weg gelegentlich auch durch recht dicke Schneedecken: das Schneeglöckchen. Eigentlich ist es gar nicht so heimisch, es hat seinen Ursprung in Süd-Ost-Europa und im Kaukasus, fühlt sich aber schon lange Zeit sehr heimisch bei uns. Meist findet man das Schneeglöckchen in Gärten, seltener wildwachsend. Und wegen der seltenen Wildwuchses ist die Pflanze in Deutschland auch unter Naturschutz gestellt.
Das Schneeglöckchen hat eine Zwiebel, die unter der Erde ruht und bei erstem Nachlassen vorn Frost und Kälte aktiv wird. Etwa ab Februar treiben dann die ersten schmalen Blätter, bald gefolgt von der ersten Knospe. Die jungen Knospen produzieren ein wenige Wärme und haben dadurch überhaupt nur die Chance, durch eventuell liegenden Schnee an das Tageslicht zu gelangen.
Kaum bekannte Heilpflanze Schneeglöckchen
Das Schneeglöckchen zählt auch zu den Heilpflanzen, allerdings war und ist sie als solche nicht allzu bekannt. Nicht einmal in den Hochzeiten der Pflanzenheilkunde schenkte man dieser Pflanze sonderliche Beachtung. In Mitteleuropa kennt man praktisch gar keine heilenden Anwendungen, anders aber in der Heimat des Schneeglöckchens, dem Kaukasus. Hier gilt die Zwiebel der Pflanze als ausgezeichnetes Mittel gegen allerlei Alterserscheinungen und Gedächtnisverlust; die Zwiebel wird zur Anwendung einfach gegessen.
Kinder mit Kinderlähmung bekommen einen Tee aus der Zwiebel verabreicht. Es hat sich beobachten lassen, dass derart behandelte Kinder meist keine bleibenden Beeinträchtigungen von der Lähmung zurückbehalten.
Wissenschaft bestätigt
Was die Tradition im Kaukasus behauptet, haben bulgarische Forscher auf Herz und Nieren geprüft. Und sie fanden interessante Stoffe in der Zwiebel. Etwa das Alkaloid Galantamin. Dieses ist in der Lage, den Fortschritt von Alzheimer zu verlangsamen, wenngleich eine Heilung auch mit dem Schneeglöckchen nicht zu erreichen ist. Das Schneeglöckchen war allerdings letztlich entscheidend für die heutige Medizin. Man begann das genannte Alkaloid synthetisch herzustellen und daraus ein wirksames Medikament zu entwickeln. Medikamente auf dieser Basis werden heute weltweit verwendet.
25. Februar 2014 at 08:32
Sehr interessant! Wie verträgt sich der Artikel mit den ganzen anderen Hinweisen im Netz, dass das Schneeglöckchen giftig ist?
25. Februar 2014 at 15:58
Grundsätzlich ist das Schneeglöckchen auch giftig, zumindest wenn man es von der Wiese pflückt und „genießt“. Bei den positiven Eigenschaften geht es natürlich um die richtige Anwendung, die dann die giftigen Bestandteile relativiert. Wie immer gilt auch hier: Die Dosis macht das Gift.