Kulinarisches
Edler Aufguss – Weißer Tee
Bei vielen ist er noch unbekannt, bei Kennern und Genießern ist er bereits einer der beliebtesten Teesorten und gilt als wahre Krönung – der weiße Tee. Doch was macht diesen Aufguss so besonders?
Weiß ist grün
Streng genommen handelt es sich bei dem weißen Tee um einen grünen Tee. Der Grund, warum man ihn als „weiß“ bezeichnet, liegt darin, dass die jungen grünen Teeblätter an ihrer Unterseite eine Behaarung aufweisen, die nach dem Trocknungsvorgang weiß erscheint. Nur die ganz jungen Teepflanzen besitzen diese Härchen, daher ist der Zeitpunkt der Ernte für diese Teesorte ganz entscheidend. Zart wie die Pflanze zur Ernte noch ist, verlangt es oberste Sorgfalt beim Pflücken und der Weiterverarbeitung, um später den einzigartigen weißen Tee zu gewinnen.
Eine lange Geschichte
Bereits im elften Jahrhundert war der weiße Tee bei den Kaisern Chinas bekannt und ausgesprochen beliebt. Nicht nur der einzigartige Geschmack war es, der den Tee so beliebt machte. Im Reich der Mitte sagte man ihm geradezu mystische Kräfte nach. Er sollte lebensverlängernd wirken, ja sogar den Traum von der Unsterblichkeit wahr werden lassen.
Heute ist man zwar schlauer und weiß, dass es bei diesen Sagen wirklich nur um Mythen geht, aber dennoch umgibt den Tee nach wie vor etwas Geheimnisvolles. Allein seine Namen wie „Wassergeist“, „Silbernadel“ oder „Silberdrache“ scheinen wie aus einer Zauberwelt zu stammen. In China, seinem Heimatland, wird der weiße Tee „Pai Mu Tan“ genannt, übersetzt bedeutet dies soviel wie „weiße Pfingstrose“.
Gesunder weißer Tee
Unumstritten ist heute der positive Einfluss des weißen Tees auf unsere Gesundheit. Er enthält deutlich mehr Polyphenole als andere Teesorten. Diese schützen unseren Körper vor den freien Radikalen und stärken ganz besonders das Immunsystem.
So wie jeglicher Tee wirkt auch der weiße Tee anregend und konzentrationsstärkend auf uns. Im Vergleich zu anderen Teesorten wird dieser edle Aufguss nicht bitter, sein besonders leichtes und angenehmes Aroma regt vielmehr dazu an, noch eine Tasse nachzuschenken.
Im Prinzip kann man den weißen Tee in jeder Menge unbedenklich verzehren, denn er ist der koffeinärmste Tee überhaupt.
Für etwas Besonderes muss man natürlich auch etwas tiefer in den Geldbeutel greifen. In diesem Fall schafft der Tee allerdings selbst den Ausgleich, da man eine Teeportion gleich mehrmals aufgießen kann. Auch wenn der Geschmack sich bei jedem Aufguss etwas ändern wird, so bleibt doch das wohlige Aroma stets erhalten. Täglich eine Tasse weißen Tees wird Kennern und Liebhabern eine ganz besondere Auszeit bescheren können.
Fazit
Auch wenn der Tee längst nicht so verbreitet ist wie Kaffee, so sollte man sich doch einmal etwas näher mit dem Thema beschäftigen. Egal, ob man sich gleich an den edelsten der Aufgüsse wagt, oder zunächst die bekannteren Teesorten durchprobiert, es sollte für jeden eine Sorte nach seinem Geschmack zu finden sein. Den Tee kann man heiß oder kalt genießen, durch einen Spritzer Zitrone oder Sahne verfeinern und auf diese Weise zig verschiedene Geschmacksvarianten erleben.
Die besten Voraussetzungen für Ihre Küchenkräuter
Kräuter mögen es gern sonnig, heißt es allgemein. Das ist auch nicht ganz verkehrt, allerdings ist Sonne in diesem Fall nicht gleich Sonne. Wirklich viel Sonne mögen die mediterranen Kräuter wie Thymian, Rosmarin oder Salbei. Sie können auch die kräftige Mittagssonne gut vertragen und lieben daher eine Ausrichtung nach Süden. Sonne mögen auch die heimischen Kräuter, allerdings lieber in schwächerer Form als Morgen- oder Abendsonne. Ideal für Petersilie, Schnittlauch oder Dill ist daher eine Ausrichtung gen Osten oder Westen.
Ideal sind immer Standorte in der Nähe von Steinen oder Mauern. Beide nehmen am Tag die Sonnenergie auf, speichern diese und geben Sie über die Nacht wieder ab. Die Kräuter haben es also immer angenehm warm.
Küchenkräuter haben auch Anspruch …
… zum Beispiel an den Untergrund. Nicht jede Erde ist problemlos für Kräuter zu verwenden, denn manche mögen es gern sandig und locker, andere haben lieber einen gewissen Ton-Anteil im Erdreich. Einige Kräuter lieben feuchten Untergrund, wieder andere eher trockenen Boden. Auch Nährstoffe spielen eine Rolle. Manche Küchenkräuter mögen nährstoffreichen Boden, für andere ist die Magerversion ideal.
Was nun sehr kompliziert anmutet, lässt sich in der Praxis aber dann doch relativ leicht in den Griff bekommen. Nötig dazu ist jedoch ein Gang zum Gärtner oder in die Gartenabteilung eines Baumarktes. Hier gibt es für die verschiedenen Kräutertypen die passende Erde und im Zweifel auch gleich die passende Beratung. Idealen Untergrund gibt es in Form von sogenannter Kräutererde, die mit den jeweils passenden Nährstoffen versehen ist.
Zubehör für Ihren kleinen Kräutergarten
Natürlich können Sie die schon herangezüchteten Kräuter fertig in der Gärtnerei kaufen und diese dann zu Hause weiter pflegen und wachsen lassen. Noch mehr Freude macht es allerdings, von Anbeginn alles selbst zu bewerkstelligen. Dazu benötigen Sie neben Samen oder jungen Trieben die oben genannte passende Erde und auch angemessene Behältnisse. Im einfachsten Fall und für viele Kräuter eignen sich Tontöpfe. Professioneller und ideal für die Fensterbank sind Pflanzkästen mit Wasserspeicher und Füllstandanzeige. Auf diese Weise gelingt Ihnen immer die passende Bewässerung.
Als weiteres Zubehör benötigen Sie natürlich noch eine kleine Gießkanne und eine kleine Schaufel. Wenn Sie Samen aussähen, dann ist eine Sprühflasche für das erste Bewässern und Feuchthalten ideal.
Gut für die Verdauung: Petersilie
Haben Sie in Ihrem Kräutergarten Petersilie? Dann sind Sie in bester Gesellschaft, denn sie ist das meist verwendete Küchenkraut in Deutschland. Entsprechend viel und oft findet man sie daher auch in privaten Gärten und auf Fensterbänken. Petersilie lässt sich für fast jede deftige Speise verwenden, veredelt Kartoffeln oder Gemüse und überzeugt durch ihre leicht bittere und charakteristische Note.
Petersilie als Heilkraut
Hätten Sie gedacht, dass Sie nicht nur ein Spitzenprodukt für die Küche züchten oder gern kaufen, sondern auch ein echtes Heilmittel? Die Petersilie enthält geradezu Unmengen an Vitamin C und an wertvollen ätherischen Ölen. Das Vitamin C hilft dem Körper sehr vielseitig und sorgt auch für eine belebende Wirkung. Mit viel Petersilie dürfen Sie sich über einen wacheren Geist freuen!
Besonders wirksam ist das Wunderkraut jedoch im Bereich der Verdauung. Sie regt die Verdauung gezielt an und ist damit ein probates Mittel gegen unangenehme Blähungen, gegen Verstopfung und sonstige Störungen des Verdauungstraktes. Auch für Nieren und Blase ist die Petersilie hilfreich – sie wirkt harntreibend.
Wie lässt sich die Petersilie verwenden?
Wie Sie die Petersilie in der Küche verwenden, braucht Ihnen an dieser Stelle kaum gesagt werden. Als Feinschmecker kennen Sie bereits die vielseitigen Möglichkeiten. Wollen Sie jedoch auf die Heilwirkung der Pflanzen zugreifen, dann haben Sie durch die Verwendung in der Küche eher schlechte Chancen.
Heilend wirkt Petersilie auf andere Weise:
Stellen Sie beispielsweise einen wirksamen Tee her. Dazu übergießen Sie zwei Teelöffel frisch geschnittener Petersilie mit kochendem Wasser und lassen den Sud 10 Minuten ziehen. Danach gießen Sie den Tee ab und trinken ihn langsam Schluck für Schluck. Für die Linderung akuter Beschwerden sollten Sie täglich drei Tassen von diesem Tee trinken.
Achtung: Schwangere sollten keinesfalls Tee von Petersilie trinken. Es kann dadurch zu Problemen bei der Schwangerschaft und schlimmstenfalls zur Fehlgeburt kommen! Normale Verwendung in der Küche ist hingegen unbedenklich.
GASTARTIKEL: Der Löwenzahn
Die wohl bekannteste Pflanze aus der Familie der Korbblütler ist der Löwenzahn (Taraxacum officinale). Über die gesamte nördliche Halbkugel verbreitet kommt er auch in unseren Breitengraden auf Wiesen, Äckern, an Wegesrändern und auf Ödland in sehr großen Mengen vor.
Bei vielen Gärtnern als „Unkraut“ verschrien, ist diese Pflanze alles andere als ein unnützes Kraut.
Ähnelt diese oft unbeachtete Pflanze mit ihren leuchtend gelben Blüten und den unzähligen gelben Blütenblättchen vielen kleinen Sonnenstrahlen. So kraftvoll, wie die Sonne nach einem langen Winter das zeitige Frühjahr ankündigt, ebenso kräftig ist auch diese Pflanze.
Nicht viele Heilpflanzen können in Ihrer Kraft und vielseitigen Verwendung mit der Kraft des Löwenzahns konkurrieren. Die wichtigsten Inhaltsstoffe, die der Löwenzahn liefert, sind Inulin, Mineralsalze, Gerb- und Bitterstoffe.
Anwendung findet der Löwenzahn bei Beschwerden wie: Leber- und Gallenleiden, Hämorrhoiden, Kreislaufstörungen, Nierenschwäche, Gicht, Rheuma, Bluthochdruck und Fettsucht. Ferner wirkt er anregend auf den Stoffwechsel und auf die Verdauungsdrüsen.
Die Heilpflanze kann frisch zubereitet in einem Salat aus Wildkräutern genossen werden, als Frischsaft oder in Form von Tee. Der Frischsaft wird aus den Wurzeln des Löwenzahns zubereitet, dafür werden die Wurzeln der Pflanze im Herbst ausgegraben und gepresst. Für die Zubereitung von Tee werden die Blätter im Frühling gesammelt.
Bei der Verwendung von Löwenzahn sollte immer darauf geachtete werden, dass dieser nicht irgendwo am Wegesrand und auch nicht auf Wiesen abgeerntet wird. Durch Umweltbelastungen und Düngemittel könnte die Pflanze verunreinigt sein. Eine Ernte sollte nur von Plätzen erfolgen, an denen sichergestellt werden kann, dass die oben aufgeführten Komponenten nicht zutreffen.
Gerti Knöpfle – Hartmuth
Kaffee und Grüner Tee schützen vor Schlaganfall
Eine groß angelegte Studie aus Japan hat es nun gezeigt: Der regelmäßige Konsum von Kaffee oder grünem Tee sorgt für eine deutliche Senkung des Risikos für Schlaganfall. Besonders effektiv soll dieser Schutz sein, wenn die Getränke regelmäßig konsumiert werden. So verkündet es das US-Fachmagazin „Stroke: Journal of the American Heart Association“.
An der Studie nahmen insgesamt 83.269 erwachsene Japaner teil, die nach Ihren Konsumgewohnheiten von Kaffee und/oder Grünem Tee befragt wurden. Diese Befragung und Beobachtung wurde 13 Jahre lang konsequent durchgeführt. Einbezogen wurden auch Daten aus Krankenhausakten und Todesurkunden. Dabei ging es vor allem um Krankeiten wie Gicht oder um Einflüsse von Alkohol und Tabak. Und das Ergebnis der Studie ist eindeutig: Je häufiger die Menschen Tee oder Kafee tranken, desto seltener erlitten Sie einen Schlaganfall.
Kaffee reduziert Risiko um bis zu 20 Prozent
Täglich eine Tasse Kaffee oder mehr, das hat nach der Studie einen Rückgang des Schlaganfall-Risikos von 20 Prozent zur Folge. Zwei bis drei Tassen Grünen Tees sorgen immerhin für einen Rückgang von rund 14 Prozent. Allerdings kann im Augenblick noch nicht eindeutig erklärt werden, warum die Inhaltsstoffe von Tee und Kaffee so positiv auf das Herz-Kreislauf-System wirken.
Deutlich wurde bei dieser Studie auch, dass Kaffee grundsätzlich nicht gesundheitsschädlich sein muss, wie oftmals angenommen wurde oder wird. Die oft genannten koronalen Herzerkrankungen, die Kaffee verursacht, kommen nur bei sehr starkem Konsum von mehreren Tassen täglich zustande, bei zwei bis drei Tassen pro Tag besteht hingegen keine gesundheitliches Risiko.
Ein bislang eher unbeachteter Zusammenhang wurde außerdem deutlich. Leidenschaftliche Kaffeetrinker fallen statistischer öfter durch Krankheit auf, da Sie (ebenfalls nach Statisktik) in den meisten Fällen auch starke Raucher sind. Es sind überwiegend Nichtraucher, die Kaffee in kleinen Mengen genießen.
Zu jeder Mahlzeit Obst und Gemüse!
Obst und Gemüse sind gesund. Das ist zwar nicht neu, kann aber eigentlich nicht oft genug gesagt werden. Und wer sich gesund ernähren möchte, der isst nicht nur gelegentlich mal Obst und/oder Gemüse, sondern ergänzt jede Mahlzeit einfach durch etwas Frisches aus Mutter Natur.
Und warum ist das gesund? Weil die Empfehlung für eine gesunde Ernährung vorsieht, dass täglich 400 Gramm Gemüse und 250 Gramm Obst erforderlich sind, um den Körper mit den nötigen Vitalstoffen zu versorgen. Darauf wurde bei der Verbraucher-Initiative in Berlin anlässlich des am 7. März stattfindenden Tages der gesunden Ernährung expliziet hingewiesen. Zur Umsetzung und zum leichten Einbau in den Speiseplan wird in diesem Zusammenhang empfohlen, aus Früchten und Gemüse einfach einen Saft herzustellen (beispielsweise als Ergänzung zum Frühstück) oder Obst und Gemüse klein zu schneiden und als „Salat“ zwischendurch oder als Beilage zu genießen.
Obst und Gemüse zum Mittag oder doch lieber Salat?
Der Salat aufgepeppt als vollwertige Mahlzeit zum Mittag sorgt natürlich auch für ausreichend gesundes Essen, er kann jedoch auch als reichhaltige Beilage zum klassischen Gericht dienen. Idealerweise gibt es im letzten Fall auch noch andere Gemüse als Beilage.
Wer am Abend auf das gediegene „Schnittchen“ setzt, der könnte es mit Gemüsebelag versuchen. Tomate, Gurke oder Radieschen auf dem Brot sind immer eine Versuchung wert. Ein mehr oder weniger großer Obstteller als Nachtisch schmeckt nicht nur gut, sondern hilft ebenfalls, um auf den nötigen Tagesbedarf an Vitaminen und sonstigen Nährstoffen zu kommen.
Jetzt Schalotten pflanzen!
Ob Salat oder andere deftige Speisen, ohne Zwiebel ist alles irgendwie fad. Die Zwiebel im Allgemeinen gehört zu den Lauchgewächsen, im speziellen sind verschiedene Zwiebelsorten rein geschmacklich sehr unterschiedlich. So wäre etwa die Schalotte eine willkommene und etwas mildere Alternative zu der konventionellen Küchenzwiebel. Die Schalotte (Allium ascalonicum) kann ganz einfach auch im eigenen Garten gepflanzt werden, idealerweise ab Ende Februar, damit im Spätsommer geerntet werden kann.
Schalotten brauchen wenig Pflege
Das ist die gute Nachricht für alle Hobbygärtner: Die Schalotte ist ausgesprochen dankbar und wird nicht viel Pflege in Anspruch nehmen. Auch an Ihren Standort und an den Boden stellt sie keine großen Forderungen, sie gedeiht fast überall. Wer ihr dennoch gutes tun will, der pflanzt sie auf sandigem Boden und sorgt für ein warmes und geschütztes Plätzchen.
Um den jungen Pflanzen alle Möglichkeit zur problemlosen Entfaltung zu geben, sollten die Mutterzwiebeln mit einem Abstand von rund 20 Zentimetern in Reihen gepflanzt werden. Zwischen den Reihen sollte wiederum etwa 30 Zentimeter Abstand eingehalten werden.
Tipps für die gute Ernte
Damit im Spätsommer die Ernte auch möglichst üppig ausfällt, lohnt es sich, besonders große Mutterzwiebeln zum Pflanzen zu verwenden.
Um Schädlingsbefall entgegen zu wirken, ist nicht immer die Chemiekeule nötig; je nach Befall können auch ganz natürliche Optionen genutzt werden. Der größte Feind der Schalotte, die Zwiebelfliege, kann beispielsweise ganz einfach durch Karotten vertrieben werden. Diese können ganz einfach zusammen mit den Zwiebeln angebaut werden und sorgen dann dauerhaft für eine fliegenfreie Zone.
Aufgesetzter: Geistreich fruchtiger Spaß im Glas
Wachsen auch in Ihrem Garten Brombeeren, Johannisbeeren, Erdbeeren oder sonstige süße Früchtchen? Dann kommen Sie bestimmt zur Erntesaison in den Genuss köstlicher selbst gemachter Konfitüren oder frisch und lecker belegter Obstböden. Doch wer sich bisweilen auch zünftig an einem selbst hergestellten Obstschnaps laben möchte, der sollte es unbedingt mal mit einem „Aufgesetzten“ versuchen. Was ein Aufgesetzter ist, wie man ihn herstellt und was man so alles dazu braucht, wird jetzt verraten. Prost!
Alles klar? Nein – viel Klarer!
Obstler kann man zwar selbst brennen, doch dazu benötigt man zum einen ein recht kostspieliges Equipment, und zum anderen muss man dabei allerstrengste behördliche Auflagen gewissenhaft erfüllen. Denn wenn es um die Herstellung von gehaltvollen Destillaten geht, geht nichts ohne Zoll. Das wollen oder können nur wenige Freunde hochprozentiger Spirituosen ins beschwispte Kalkül mit einbeziehen. Darum erfreut sich ja der Aufgesetzte auch wachsender Belebtheit – ihn anzusetzen, bedarf keiner Limitierung und keiner Überwachung. Denn alle dafür benötigten Zutaten sind entweder im heimischen Garten gewachsen, oder bereits ordnungsgemäß an der Supermarktkasse verzollt worden. Ein durch und durch legitimes Vergnügen also!
Was man für einen Aufgesetzten braucht, ist eine frei erhältliche und gerne auch günstige Basis-Spirituose (wahlweise und des Geschmacks halber brauner oder weißer Rum, Weinbrand, Branntwein, Korn, Doppelkorn oder Klarer), das heimische leckere Beerenobst des Gartens, nach Wunsch und Wahl zusätzliche Kräuter (beispielsweise Wermutkraut oder Zitronenmelisse) sowie, ebenfalls nach Belieben, Zucker. Selbstverständlich sind auch veredelnde Gewürze wie Muskat, Zimt oder Vanille beim Aufsetzen des Aufgesetzten prinzipiell gerne gesehene Zutaten. Beim beigefügten Obst ist es unbedingt notwendig, dass die Früchte penibel gesäubert sind, keine fauligen Stellen und keine Druckstellen aufweisen. Missachtet man dieses wichtige Hygiene-Gebot, kann der Aufgesetzte ungenießbar werden. Erfahrene Rumtopf-Recken wissen, warum.
Klare Flasche, klare Sache
Das saubere und einwandfreie Obst landet zusammen mit dem preiswerten Schnaps, den Aromaten und Kräutern sowie, wenn gewünscht, mit dem Zucker, in einer hübschen Flasche, die sich bestens verschließen lassen sollte. Damit gelten die Beeren, die Gewürze und der Zucker (Zucker kann, muss aber nicht) als dem Alkohol aufgesetzt. Jetzt muss man nur noch Geduld haben. Denn mit jedem Tag, den der Aufgesetzte reifen darf, hat der Alkohol mehr Zeit, den pflanzlichen Zutaten die Aroma- und die Farbstoffe zu entlocken. So dürfen liebliche Vanille-Johannisbeer-Liköre genau so lecker ausarten wie krasse Knoblauch-Rosmarin-Tinkturen. Je nachdem, welchen Flaschengeist man mit welchen duftenden Zutaten gerufen hat. Chacun à son goût. Experimentieren erwünscht.
Ein Aufgesetzter ist seiner Entstehung nach ein so genannter weingeistiger Auszug aus dem zugegebenen pflanzlichen Ausgangsmaterial. Dabei kann er aber auch, ganz nebenbei, zu einer individuellen hochprozentigen Delikatesse, zu einer Partybombe oder zu einer leckeren Geschenkidee mutieren. Wer hier seiner Phantasie Grenzen setzt, ist selber schuld.
Carina Collany
Zimt: Ideal zum Backen, aber auch wichtige Heilpflanze
In der Weihnachts- und Winterzeit haben wir fast alle früher oder später mit Zimt zu tun, denn zu keiner anderen Jahreszeit wird dieses Gewürz derart häufig verwendet. Vor allem im Gebäck finden wir das Gewürz. Im neuen Jahr, spätestens mit Anbrechen des Frühlings, verschwindet Zimt jedoch meist völlig aus der Küche. Schade, denn Zimt ist auch eine Heilpflanze mit einer ganzen Menge wertvoller Eigenschaften.
So wächst Zimt
Zimt kauft man meist fertig pulverisiert und macht sich kaum Gedanken, wie die Pflanze eigentlich aussehen könnte. Allenfalls Zimtstangen kenn man noch, jene kleinen braunen Röllchen, die man auch gern zur Dekoration verwendet. Zimt selbst ist ein Baum, der durchaus auch stattliche Höhen von 20 Metern und mehr erreichen kann. Seine Rinde ist letztlich der begehrte Rohstoff, aus dem das uns bekannte Gewürz hergestellt wird.
Die Rinde ist auch in der Heilpflanzenkunde der wichtige Teil des Baumes. Mit ihr lassen sich unter anderem Menstruationsunregelmäßigkeiten, Mundhöhlenentzündungen, Herzschwäche, Husten und Diabetes behandeln. Vor allem die Rinde der Äste soll sehr hilfreich bei Verdauungsproblemen sein.
Die Anwendung
Zur Linderung der unterschiedlichsten Beschwerden kann Zimt innerlich wie äußerlich angewandt werden. Ein Tee aus Zimt wirkt beispielsweise gegen Erkältungen, hilft bei Verdauungsproblemen und bei Unrgelemäßigkeiten im Menstruationszyklus. Pur eingenommen wirkt das Gewürz Blutzuckersenkend und kann eine Diabetestherapie sinnvoll unterstützen (hier wird ca. ein halber Teelöffel pro Tag empfohlen). Höher sollte nicht dosiert werden, da es andernfalls auch zu durchaus lebensgefährlichen Unterzuckerungen kommen kann. Eine Rücksprache mit dem behandelnden Arzt ist daher immer notwendig!
Für die äußerliche Anwendung kommt Zimt beispielsweie als Tinktur zum Einsatz. Wenige Tropfen davon in Wasser gelöst ergeben eine wirkungsvolle Mundspülung, wodurch Entzündungen im Mundraum schnell gelindert werden. Aus der Rinde kann weiterhin ein ätherisches Öl mit antiseptischer Wirkung gewonnen werden. Dieses Zimtöl darf nur in geringen Mengen verwendet werden, da andernfalls Krämpfe drohen können.