Month: Juni 2014
GASTARTIKEL: Sumpffarn
Der Sumpffarn (Thelypteris palustris) ist in der nördlichen Hemisphäre weit verbreitet. In Europa kommt er im gemäßigten Klima nordwärts bis Südskandinavien und in den Alpen bis in 1.200m ü. NN vor. In Nordamerika und Fernost kommt stattdessen eine Unterart (Theypteris palustaris pubescens) vor, die im Aussehen von der Nominatform etwas abweicht. In Mitteleuropa findet man den Sumpffarn in moorigem und sumpfigem Gelände, entlang von Gräben, in Erlenbrüchen, aber auch auf Feuchtwiesen. Man findet ihn in lockeren Gruppen im Halbschatten ohne direkte Sonneinstrahlung auf kalkarmem, leicht saurem und humusreichem Lehmboden. Durch den Rückgang geeigneter Lebensräume wird der Sumpffarn immer seltener. Der Sumpffarn ist der einzige einheimische Farn, der auch eine zeitweilige Überflutung schadlos übersteht, teilweise sogar im Flachwasserbereich mit wenigen Zentimetern Wassertiefe wächst.
Der Sumpffarn wird zwischen 30 und 80 cm groß. Die sattgrünen, 40 bis maximal 100 cm langen Farnwedel bilden nicht, wie bei manch anderem Farn, eine dichtstehende Rosette, sie wachsen aus dem langen, kriechenden Rhizom heraus und stehen in weiten Abständen zueinander. Der Stiel der Farnwedel ist ungefähr so lang, wie die gefiederte Blattspreite. Die Blattspreite ist bis zu viermal so lang wie breit und wird nur zur Spitze deutlich schmaler. Die einzelnen Blattfiederchen haben eine schmal linealische Form mit einem glatt oder nur schwach gezahnten Rand. Sterile und fertile Farnwedel sehen gleich aus. Allerdings sind die Ränder der sporangientragenden Blätter leicht umgeschlagen. Typisch für die Familie der Tüpfelfarne (Polypodiaceae), zu denen auch der Sumpffarn zählt, ist, dass immer mehrere Sporangien eine häufchenartige Gruppe, die sogenannten Sori, bilden. Die sporentragenden Farnwedel erscheinen erst einige Wochen nach den sterilen Farnwedeln.
Der Sumpffarn ist der einzige Mitteleuropäische Farn, der sich optimal für einen Platz im Übergangsbereich zwischen Flachwasser- und Feuchtzone, in der nicht überfluteten Feuchtzone und im Sumpfbeet, sowie am Rand eines naturnah angelegten Gartenteichs eignet. Mit seinen Farnwedeln bildet der Sumpffarn einen reizvollen Kontrast zu Sauergräsern und Binsen oder Blütenpflanzen, wie der goldgelben Sumpfdotterblume und der dunkelrot blühenden Sumpfblutwurz. Soll er sich nicht unkontrolliert in der Fläche ausbreiten, dann setzt man das bis zu 50 cm lange Rhizom in einen Container, der im Boden bis zum Rand versenkt wird oder man setzt dem Ausbreitungsdrang des Sumpffarns mit einer Rhizomsperre Grenzen.
Quelle: http://www.gartenteich-ratgeber.com/pflanzen/farne/sumpffarn.html
Zehn Kräutlein gegen Blähbauch & Co.
Völlegefühl und bedrohliches Rumoren in den Tiefen des Verdauungstraktes, aber auch quälende Appetitlosigkeit können recht übel aufs Gemüt gehen. Zum Glück lässt uns die Apotheke der Natur mit diesem Unbehagen im Unterleib nicht alleine. Denn gegen Magen-Darm-Beschwerden der alltäglichen Art sind, unter anderem, die nachfolgend genannten 10 Kräuter gewachsen:
- Anis als Krampf-Löser-Tee entspannt gespannte Bäuche und nimmt den (Über)Druck von Magen und Darm.
- Kamillentee wirkt ebenfalls inwendig krampflösend und zusätzlich entzündungshemmend, was sogar bei einem Reizdarm milde Wunder wirken kann.
- Pfefferminze ist der Dritte im Bunde der kräuterigen Krampf-Löser. Kann als Tee getrunken oder als Pfefferminz-Öl eingenommen werden.
- Enzian lässt den Speichel und die Magensäfte reichlich fließen und wirkt als magenschonende Teezubereitung hervorragend gegen Appetitlosigkeit.
- Schleifenblumenextrakte wirken ebenfalls Appetit fördernd und entlastend.
- Wermut macht das Trio der Appetit-Förderer komplett.
- Artischockenblätter-Extrakte kurbeln die Galle und damit die Fettverdauung an; besonders wirksam nach allzu üppigem fettreichem Festessen.
- Fenchel, als Tee getrunken oder als Frucht geknabbert, hält die blähenden Darmgase unter Kontrolle.
- Kümmel kann den geblähten Bauch ebenfalls wieder lockern und entspannen. Wahlweise als Tee zum Trinken oder als Kümmel-Öl für die äußerliche Anwendung (Einreiben des gepeinigten Bauches).
- Melissenblätter als Teezubereitung beruhigen ganz allgemein den in Aufruhr geratenen Verdauungstrakt und wirken insoweit unspezifisch, aber umfassend wohltuend.
Und warum nicht als Schnaps?
Selbstverständlich könnte man sich auch einen Anisschnaps, einen Enzianschnaps oder einen kräftigen Vermouth genehmigen, um die rebellierenden Gedärme wieder auf Linie zu bringen. Doch leider ist der darin enthaltene mehr oder weniger hochprozentige Alkohol buchstäblich Gift für einen angegriffenen Magen. So könnte die positive Wirkung der Heilkräuter durch die negativen Einflüsse des Alkohols vereitelt werden, und die lästigen Beschwerden blieben unvermindert bestehen. Darum sollten Sie sich den Genuss geistiger Kräuterschnäpse für andere Gelegenheiten reservieren, und das akute Unwohlsein im Darmbereich lieber mit entsprechenden Teezubereitungen bekämpfen.
Carina Collany
GASTARTIKEL: Krebsschere
Die Krebsschere (Stratiotes aloides), auch Wasseraloe genannt, gehört zur Familie der Froschbissgewächse. Das Verbreitungsgebiet der Krebsschere reicht von großen Teilen Europas bis nach Westasien. In Norddeutschland ist sie noch relativ häufig, in Süddeutschland aber kaum noch zu finden. Sie besiedelt vor allem windgeschützte und sommerwarme Plätze in stehenden Gewässern, die nährstoffreich, aber kalkarm sind. Diese Unterwasserpflanze wurzelt im schlammigen Untergrund der Gewässer, taucht aber zur Blütezeit an der Wasseroberfläche auf, wo sie dann als Schwimmpflanze dichte Bestände bilden kann. Wohl deshalb wurde sie von verärgerten Sportanglern in einigen Seen systematisch ausgerottet. Inzwischen ist die Krebsschere jedoch unter Naturschutz gestellt und darf deshalb auch nicht mehr aus der Natur für den Gartenteich entnommen werden. Man bekommt jedoch in Wasserpflanzengärtnereien Exemplare aus lizensierten Nachzuchten. Beim Transport muss man darauf achten, dass die Pflanze immer untergetaucht bleibt; denn an der Luft vertrocknen die Blätter sofort. Also am besten in einem wassergefüllten, großen Plastikbeutel transportieren, wie man es bei Aquarienpflanzen gewohnt ist.
In der Flachwasserzone braucht die Krebsschere vor allem viel Platz. Eine zu dichte Nachbarschaft mit anderen Wasserpflanzen verträgt die Krebsschere gar nicht. In einigem Abstand gesetzt, bildet die Krebsschere aber einen abwechslungsreichen Kontrast zu den runden Schwimmblättern von Seerosen oder Teichrosen.
Die Krebsschere ist getrennt geschlechtlich, wobei allerdings männliche Pflanzen überwiegen. An den Ausläufern bilden sich auch vegetative Tochterpflanzen, die überwintern. Die schmucke und dekorative Rosette ist winterhart, taucht aber nur zur Blütezeit an der Wasseroberfläche auf. Diese trichterförmige Rosette kann in nährstoffreichem Wasser einen Durchmesser von bis zu 50 cm erreichen. Zwischen ihren schwertförmigen, derb gezähnten, steifen Blättern, die bis zu 30cm lang werden können, finden zahlreiche kleine Wassertiere Schutz. Die Krebsschere blüht im Juli oder August. Jede Blüte setzt sich aus drei grünen Kelch- und drei weißen Kronblätter zusammen. Die männlichen und weiblichen Blüten kommen nur auf voneinander getrennten männlichen und weiblichen Pflanzen vor.
Quelle: http://www.gartenteich-ratgeber.com/pflanzen/schwimmpflanzen/krebsschere.html
Neue Krankheit durch Zecken: Neoehrlichia
Wenn Sie zu den Stammlesern unseres Blogs gehören, dann werden Sie sich höchstwahrscheinlich auch selbst gelegentlich in die Natur begeben, um die Pflanzenwelt zu erkunden. Tun Sie dies, dann wissen Sie auch um die Zecken, die jeden Ausflug zu einem Risiko machen können. Borreliose und FSME sind die durchaus gefährlichen Krankheiten, die die Zecke auf den Menschen übertragen kann.
Damit aber nicht genug, es gibt noch eine bislang wenig bekannte Krankheit, die Zecken für uns noch gefährlicher machen.
Neoehrlichia erst sein wenigen Jahren bekannt
Ganz genau heißt die Krankheit Candidatus Neoehrlichia mikurensis. Es handelt sich dabei um eine Krankheit, die durch Bakterien verursacht wird, die wiederum durch die Zecke übertragen werden. 2010 ist diese Krankheit erstmals aufgetreten und seither in Europa und Asien vorgekommen. Erste Erkenntnis dabei: Vor allem ältere Menschen haben ein besonderes Risiko, an Neoehrlichia zu erkranken, ebenso Menschen, die Medikamente zur Immunosuppression einnehmen.
Die Gefahr ist das Unbekannte
Viele Ärzte wissen noch nicht um diese Krankheit und können sie daher auch nicht diagnostizieren.
Die Symptome einer Neoehrlichia-Erkrankung sind unter anderem Fieber, Gewichtsverlust, allgemeines Unwohlsein sowie Schmerzen in Muskeln und Gelenken. Die Krankheit nimmt ferner Einfluss auf die Blutgefäße, sodass Thrombosen, Embolien und Aneurysmen möglich sind.
Da die Krankheit noch sehr unbekannt ist, muss von einigen Fehldiagnosen ausgegangen werden. Richtig erkannt und diagnostiziert wurden erst ganze 19 Fälle, Experten rechnen mit einer deutlich größeren Zahl an falschen Diagnosen.
Neoehrlichia ist therapierbar!
Gute Nachricht für jeden Betroffenen: Die Krankheit lässt sich relativ einfach und sicher in den Griff bekommen. Durch die Einnahme des Antibiotikums Doxycyclin konnten die Beschwerden bei Betroffenen allesamt zum Abklingen gebracht werden.
GASTARTIKEL: Flatterbinse
Die Flatterbinse (Juncus effusus) kommt in ganz Europa mit Ausnahme der arktischen Regionen vor. In Mitteleuropa zählt sie zu den häufigsten Binsenarten. Sie wächst auf kalkarmem, aber nährstoffreichem Boden an Gewässerufern entlang von Gräben und auf feuchten Wiesen. Insgesamt kennt man weltweit 5 Unterarten von Juncus effusus.
Die Flatterbinse bildet dichte Horste mit aufrecht stehenden Stängeln. Diese Stängel sind zylindrisch-pfriemenförmig und haben eine glatte, glänzende Oberfläche. Der Markstrang im Stängelinneren ist nicht durch Querwände des Stängels unterbrochen, wie dies bei vielen anderen Juncus-Arten der Fall ist. Die Blüten der Flatterbinse bilden eine vielästige Spirre am Ende des Stängels. Dadurch, dass diese Spirre in der Achsel eines bis zu 30 cm langen schmalen Hüllblattes sitzt, wirkt es, als säße der Blütenstand seitenständig auf halber Höhe des Stängels. Die Flatterbinse blüht in den Sommermonaten zwischen Juni und August. Die Blüten werden durch den Wind bestäubt. Aus der Blüte bildet sich eine kleine, dreikantige Kapselfrucht, die mehrere Samen enthält. Aber auch vegetativ vermehrt sich die Flatterbinse über ihr kriechendes Rhizom.
Als Sumpfpflanze eignet sich die Flatterbinse gut für einen Platz in voller Sonne oder im Halbschatten in der Feuchtzone eines Gartenteichs oder im benachbarten Sumpfbeet. Als Substrat braucht die Flatterbinse einen kalkarmen, leicht sauren, aber nährstoffreichen Boden. Die Flatterbinse bildet rasch dichte Horste. Soll sie sich über ihr Rhizom auch in der Fläche ausbreiten, dann schneidet man die Stängel im Herbst zurück.
Im Mittelalter wurden aus den Stängeln der Flatterbinse Körbe geflochten. Und das weiße Mark der Binse nutzte man als Lampendocht. Aber bis heute hat die Flatterbinse eine gewisse Bedeutung als Heilpflanze behalten. Die medizinisch wirksamen Inhaltsstoffe konzentrieren sich vor allem im Rhizom. Das Rhizom wird getrocknet, pulverisiert und in Form von Tee oder Tinkturen verabreicht. Die Gerbstoffe wirken lindernd bei Gallen- und Leberbeschwerden. Und der hohe Anteil an Kieselsäure wirkt desinfizierend und entzündungshemmend, stärkt das Immunsystem und reinigt das Blut.
Quelle: http://www.gartenteich-ratgeber.com/pflanzen/graeser/flatterbinse.html