vögel
Landwirtschaft bringt Vögel um
In der Radboud-Universität in Nimwegen hat man erschütterndes herausgefunden, als man das durchaus umstrittene Pestizid Imidacloprid genauer unter die Lupe nahm. Die Forscher der Universität fanden heraus, dass bereits eine Konzentration von mehr als 20 Billionstel Gramm pro Liter Wasser dafür sorgt, das die Anzahl der Vögel im Jahr um 3,5 Prozent zurückgeht. In der konkreten Beobachtung ging es dabei um Stare und Schwalben. Viele dieser Arten und Unterarten ernähren sich ausschließlich von Insekten und füttern auch ihren Nachwuchs damit.
Indirektes Töten durch die Landwirtschaft
Man will und soll der Landwirtschaft bezüglich der Vögel keine bösen Absichten unterstellen. Das Leiden der Vögel geschieht gewissermaßen auf einem Umweg. Das Pestizid Imidacloprid greift das Nervensystem von Insekten an, soll aber für Säugetiere und Vögel ungefährlich sein.
Allerdings wird den Vögeln durch die Verwendung des Giftstoffes auf Dauer ein wesentlicher Teil ihrer Nahrungsgrundlage entzogen. Das Pestizid unterscheidet nämlich in keiner Weise, ob es sich um so genannte Schädlinge (aus Sicht der Landwirtschaft) handelt oder um harmlose Insektenformen. Sämtliche Formen können über einen langen Zeitraum vom Pestizid angegriffen und vernichtet werden.
Pestizid nimmt viele Wege
Nicht nur beim Aufbringen auf die Felder verbreitet sich das Pestizid, sondern auch noch danach. Der Giftstoff selbst wird von den Äckern der Landwirtschaft durch den Regen bis ins Grundwasser transportiert. In diesem Zuge sind wiederum viele Insekten, die im Boden leben, dem Tod geweiht. Die Belastung durch das Pestizid steigt sogar von Jahr zu Jahr an, denn die Wirkung des Giftstoffes halbiert sich nur rund alle zweieinhalb Jahre. Wird jährlich neuer Giftstoff aufgebracht, entwickelt sich das Feld und der darunter liegende Boden zu einem hochgiftigen Areal.
Studie weist unmittelbare Zusammenhänge nach
Hier geht es nicht um Vermutungen, sondern um Tatsachen. In den Niederlanden hat man neben den Studien rum um das Pestizid Imidacloprid auch die Entwicklung der Singvögel in den betroffenen Gebieten untersucht und diese dann mit „giftfreien“ Gebieten verglichen. In sieben Jahren Forschung zeigte sich dann ganz eindeutig, dass zwischen der ständigen Verringerung des Vogelbestandes und der Aufbringung des Pestizids ein direkter Zusammenhang besteht.
In neuester Studie geht es nun um die Wirkung auf Bienen, die in ersten Ansätzen bereits für Beunruhigung sorgte. Bienen verlieren schon bei geringsten Mengen des Pestizids die Orientierung und finden teilweise nicht zurück zu ihrem Stock.
Vogelfütterung im Winter: So machen Sie es richtig!
Wenn der Herbst allmählich zum Winter übergeht und die Temperaturen die ersten Male unter die Null-Grad-Marke gehen, dann sind sie wieder da: die Vögel aus der Nachbarschaft auf der Suche nach Nahrung.
Natürlich beginnt nun auch die Zeit der Vogelfütterung, denn spätestens mit dem ersten Schnee gäbe es sonst für die gefiederten Freunde lebensbedrohliche Probleme. Hierzulande leiden Vögel im Allgemeinen keinen Hunger, da meist zu viel anstatt zu wenig gefüttert wird. Zuviel meint vor allem auch zu lange. Gern wird schon im Herbst das erste Futter ausgelegt und bis zur Brutzeit im nächsten Frühjahr durchgefüttert. Experten hingegen raten, nur dann zu füttern, wenn die Natur den Vögeln nichts mehr anbieten kann. Sobald es (auch noch im Winter) ein wenig freundlicher wird, sollte die Fütterung sofort eingestellt werden. Andernfalls könnten die Vögel verlernen, selbst Futter zu finden.
Vogelfütterung: Auf welche Weise?
Die große Frage jeden Winter: Futterhäuschen oder Silo? Beide Varianten haben Vorteile und den Vögeln ist es letztlich egal. Ob Häuschen oder Silo: Es sollte immer darauf geachtet werden, dass ein ausreichender Vorrat an Futter vorhanden ist. Die Futterstelle selbst sollte von den Vögeln gut erreicht werden können, sie sollte aber auch so konstruiert sein, dass eine Verunreinigung durch die Vögel nicht möglich ist.
Jede Futterstelle sollte so aufgestellt sein, dass Katzen kein leichtes Spiel haben. Katzen sind letztlich Raubtiere und haben einen natürlichen Appetit auf Vögel.
Das richtige Futter benutzen
Zur Futterstelle kommen eine ganze Reihe unterschiedlicher Vögel, die auch unterschiedliche Ansprüche an das Futter stellen. Im Wesentlichen unterscheidet man die Körnerfresser (z. B. Sperlinge, Meisen und Finken) und die Weich- und Insektenfresser, zu denen Amsel, Drossel, Rotkehlchen und Zaunkönig gehören.
Das ideale Futter ist also ein Mix aus allem, wie sie der Tierbedarf in unterschiedlichen Formen bereithält. Die Klassiker wie Meisenringe oder – Knödel mögen natürlich gern die Meisen oder die Körnerfesser im Allgemeinen. Weichfresser mögen gern Äpfel, die man als ganze Frucht aufhängen kann. Weichfresser benötigen im Winter viel Energie, welches unter anderem aus Schweinespeck oder Rindertalg stammen kann. Auch dafür gibt es praktische Futtermischungen, teilweise sogar mit Insektenanteil.
Speisereste oder Brot ist übrigens kein geeignetes Futter für Vögel!
Wo ist der richtige Platz?
Wenn man sich zur Vogelfütterung entscheidet, dann möchte man in der Regel die Tiere auch beobachten können. So sehr das Beobachten jedoch Freude bereitet, die Vögel mögen es lieber unbeobachtet. Die Futterstelle ist also idealerweise ein paar Meter vom Fenster entfernt, sodass die Vögel Bewegungen hinter der Glasscheibe nicht mehr wahrnehmen können und dadurch nicht erschreckt werden.