federweißer
Federweißer – Frischer Weingenuss im Herbst
Sind die ersten Trauben geerntet, freuen sich Feinschmecker und Weinliebhaber bereits über die ersten Gläser köstlichen Federweißer. Diesem spritzigen Herbstwein sind aufgrund seiner Eigenschaften in vielen Regionen des deutschsprachigen Raumes die verschiedensten Namen verliehen worden. Die Österreicher nennen ihn Sturm, die Schweizer und Südtiroler Suser oder Sauser und in manchen Teilen Deutschlands heißt er auch Bitzler oder Rauscher. Welche geheimnisvollen Eigenschaften hinter diesen Namen stecken? Sie werden es gleich erfahren!
Federweißer – Vom Traubensaft zum „Neuen Wein“
Frisch gepresste Trauben werden auf ihren (Gärungs-)Weg zum Wein erst einmal zum Federweißen (oder Federroten, wenn eine rote Rebsorte gepresst wurde). Traubensaft wird durch die Gärung zum Traubenmost – eine Vorstufe zum Wein. Während der Federweiße in den ersten beiden Tagen nach dem Pressen der Trauben noch so süß wie alkoholfreier Traubensaft schmeckt, wird er mit jedem Tag der Gärung immer alkoholhaltiger und herber im Geschmack. Ab einem Alkoholgehalt von 4% kommt der Federweiße in den Handel – und bis zu 11% kann er dann noch erreichen, so heißt es. Der Federweiße hat nur von etwa Anfang September bis Ende Oktober Saison – in manchen Regionen wird die Ausschenk- und Verkaufszeit des prickelnden Herbstweins noch etwas nach vorne und hinten ausgedehnt.
Was ist drin im Federweißen?
Der Federweiße beinhaltet die positiven Inhaltsstoffe der Trauben und ist somit reich an den verschiedensten Vitaminen und Ballaststoffen. Das Nervensystem, aber auch Haut, Haare und der Stoffwechsel profitieren angeblich von den Inhalten des köstlichen Traubensafts. Aufgrund der ballaststoffreichen Inhalte kann ein Zuviel des spritzigen Herbstweines allerdings zu Durchfällen führen. Auch spürt man durch den anfangs hohen Zuckergehalt den mit der Gärung immer höher werdenden Alkoholgehalt des Federweißers nicht – und ein Federweißer-Rausch kann ganz schön fies sein! Nun kann man sich vorstellen, warum der Federweiße auch den Namen „Sturm“ (Sturm im Kopf), Rauscher (berauschende Wirkung) oder Sauser (zur Toilette sausen) trägt.
Kühle Lagerung sehr wichtig!
Bei der Lagerung des Federweißen muss man vor allem auf die kühle Lagerung achten. Wird er an einem zu warmen Ort aufbewahrt, gärt er zu schnell. Außerdem darf man die Flasche mit Federweißer nicht zustöpseln, sondern nur leicht zudecken – z.B. mit einer Alufolie oder einer Serviette. Die Gärgase könnten die Flasche sonst zum Zerplatzen bringen – und das ist wahrlich kein schöner Anblick! Ganz zu schweigen, dass es sehr schade um den köstlichen Traubenmost wäre. Also besser: Nach dem Kauf am besten gleich kosten und mit guten Freunden leeren!
Gut zu Maroni und deftigen Speisen
Der Federweiße – oder auch der Federrote – schmeckt herrlich zu heißen Maroni, aber auch zu deftigen Speisen wie Zwiebelkuchen, Wildgerichten und Lauchtorten. Ebenso mundet er wunderbar zu belegten Schinkenbroten oder herzhaften Aufstrichbroten mit Leberwurst, Verhackerts (Brotaufstrich aus gehacktem Speck) & Co.