Bio: Voll im Trend
Neben der gesunden Ernährung sind die Argumente „artgerechte Tierhaltung“ und „schadstoffarme Nahrung“ Grund für ein stetiges Wachsen des Bedarfs an Bio-Produkten. Neben den entsprechenden Geschäften und Reformhäusern kann man biologisch erzeugte Lebensmittel heute in jedem Supermarkt oder Discounter bekommen. Mit zweistelligen Wachstumsraten des Bio-Marktes lässt sich ein deutlicher Wandel des Essverhaltens in unserer Gesellschaft erkennen.
Eine beachtliche Entwicklung
Vor 20 Jahren war es noch ein echtes Problem, wenn man Bio-Produkte kaufen wollte. Die wenigsten landwirtschaftlichen Betriebe lieferten biologische Lebensmittel, die dann nur in Hofläden, Naturkostläden oder auf Wochenmärkten zu bekommen waren. Seitdem hat sich die Biosparte rasant entwickelt. In den Jahren 2000 bis 2005 hat sich die Anbaufläche für ökologische Produkte auf über 800.000 Hektar verdoppelt, das sind über 4% der Gesamtanbaufläche.
Der Umsatz mit Bio-Lebensmitteln hat sich in dieser Zeit rund vervierfacht und macht bereits über 3% des Gesamtumsatzes aus. Die Wachstumsraten liegen seit Jahren auf hohem Niveau und werden den Anteil am Gesamtumsatz in den kommenden Jahren deutlich erhöhen.
Bio für jeden
Etwa drei Viertel der Bevölkerung kaufen zumindest gelegentlich Bio-Lebensmittel ein – Tendenz steigend. Diese Produkte sind so ein ganz selbstverständlicher Teil unserer Ernährungskultur geworden.
Zwar greifen heute Verbraucher aus allen Bevölkerungsschichten immer wieder zu Bio-Produkten, regelmäßiger kaufen aber vor allem besserverdienende Familien ein, insbesondere Haushalte mit Kindern. Gesundheitsbewusste Menschen ab dem 50. Lebensjahr haben ebenfalls in besonderem Maße die besondere Kost für sich entdeckt.
Das zunehmende Interesse hat zur Folge, dass man heute praktisch überall ökologisch erzeugte Produkte kaufen kann. Nicht nur die bekannten Supermarktketten, sondern auch Discounter und Drogeriemärkte führen heute ein gutes Sortiment an Bio-Produkten. Die Zunahme an Geschäften, die solche Produkte führen und die ständige Ausweitung des Sortiments sind der Garant für ein weiteres Wachstum der Sparte.
Der Bio-Boom
Profitabel ist die hohe Nachfrage nach Bioprodukten vor allem für die konventionellen Supermärkte und Discounter. Im Jahr 2005 steigerte sich der Bio-Absatz um rund 25%, bei den klassischen Naturkostläden immerhin noch um 10%. Jährlich nimmt der prozentuale Anteil des konventionellen Lebensmitteleinzelhandels am Gesamtabsatz von Bio-Produkten stetig zu, dennoch verdrängen sie keineswegs die klassischen Bio-Anbieter.
Fazit
Die Schattenseite des Bio-Booms trifft leider die Bauern. Durch unsichere und geringe Förderungen fällt den meisten konventionellen Betrieben die Umstellung auf eine ökologische Arbeitsweise sehr schwer. Produkte nach neuen Herstellungskriterien aus heimischen Landen sind daher knapp und bieten Betrieben aus dem europäischen Ausland hervorragende Absatzmöglichkeiten und die Chance, sich wertvolle Marktanteile im Bio-Absatzmarkt zu verschaffen.