GASTARTIKEL: Flatterbinse
Die Flatterbinse (Juncus effusus) kommt in ganz Europa mit Ausnahme der arktischen Regionen vor. In Mitteleuropa zählt sie zu den häufigsten Binsenarten. Sie wächst auf kalkarmem, aber nährstoffreichem Boden an Gewässerufern entlang von Gräben und auf feuchten Wiesen. Insgesamt kennt man weltweit 5 Unterarten von Juncus effusus.
Die Flatterbinse bildet dichte Horste mit aufrecht stehenden Stängeln. Diese Stängel sind zylindrisch-pfriemenförmig und haben eine glatte, glänzende Oberfläche. Der Markstrang im Stängelinneren ist nicht durch Querwände des Stängels unterbrochen, wie dies bei vielen anderen Juncus-Arten der Fall ist. Die Blüten der Flatterbinse bilden eine vielästige Spirre am Ende des Stängels. Dadurch, dass diese Spirre in der Achsel eines bis zu 30 cm langen schmalen Hüllblattes sitzt, wirkt es, als säße der Blütenstand seitenständig auf halber Höhe des Stängels. Die Flatterbinse blüht in den Sommermonaten zwischen Juni und August. Die Blüten werden durch den Wind bestäubt. Aus der Blüte bildet sich eine kleine, dreikantige Kapselfrucht, die mehrere Samen enthält. Aber auch vegetativ vermehrt sich die Flatterbinse über ihr kriechendes Rhizom.
Als Sumpfpflanze eignet sich die Flatterbinse gut für einen Platz in voller Sonne oder im Halbschatten in der Feuchtzone eines Gartenteichs oder im benachbarten Sumpfbeet. Als Substrat braucht die Flatterbinse einen kalkarmen, leicht sauren, aber nährstoffreichen Boden. Die Flatterbinse bildet rasch dichte Horste. Soll sie sich über ihr Rhizom auch in der Fläche ausbreiten, dann schneidet man die Stängel im Herbst zurück.
Im Mittelalter wurden aus den Stängeln der Flatterbinse Körbe geflochten. Und das weiße Mark der Binse nutzte man als Lampendocht. Aber bis heute hat die Flatterbinse eine gewisse Bedeutung als Heilpflanze behalten. Die medizinisch wirksamen Inhaltsstoffe konzentrieren sich vor allem im Rhizom. Das Rhizom wird getrocknet, pulverisiert und in Form von Tee oder Tinkturen verabreicht. Die Gerbstoffe wirken lindernd bei Gallen- und Leberbeschwerden. Und der hohe Anteil an Kieselsäure wirkt desinfizierend und entzündungshemmend, stärkt das Immunsystem und reinigt das Blut.
Quelle: http://www.gartenteich-ratgeber.com/pflanzen/graeser/flatterbinse.html