Month: Oktober 2014

Der Garten im Herbst – So nutzt man die trübe Jahreszeit

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Die überbordende Blütenpracht, die den Sommer über im Garten vorherrscht, lässt zum Herbst hin deutlich nach. Zudem verlieren die Laubbäume allmählich ihre Blätter und der unerfahrene Gartenbesitzer sieht einer trüben Zeit entgegen. Wer allerdings jetzt die Augen offen hält, wird sein „buntes“ Wunder erleben.

Den bunten Herbst „pflanzen“

Gerade für den herbstlichen Garten gibt es wunderschöne Stauden und Pflanzen, die zu einer bunten Farbenvielfalt verhelfen. Zu denken ist dabei etwa an den Zierapfel, dessen Früchte in unterschiedlichen Nuancen strahlen. Eine schöne Alternative stellen Gräser dar, die ebenfalls in vielen Farben erhältlich sind. Auch die typische Herbstblume, die Aster, gibt es mittlerweile in zahlreichen Variationen, genau wie die Dahlien, die sich mit ihren prachtvollen großen Blüten wachsender Beliebtheit erfreuen.

Der Garten im Herbst – So nutzt man die trübe Jahreszeit

Heidekraut kündigt Arbeit an

Weitaus bescheidener wirken da die zarten Triebe der Erika. Wenn man jedoch mehrere Pflanzen dicht zueinander setzt, hat man einen schönen Farbtupfer. Winterheide blüht übrigens bis ins Frühjahr hinein. Der Herbst ist aber nicht nur die Zeit, um sich an bunten Farben zu erfreuen. Jeder Gartenbesitzer weiß, dass gerade jetzt eine Menge Arbeit auf ihn wartet.

Fest durch den Winter

Denn nun gilt es, alles winterfest zu machen. Für Kübelpflanzen muss ein frostsicherer Raum geschaffen werden, in dem sie schadlos überwintern können. Die Rosen benötigen jetzt ihren Schnitt (etwa auf die Hälfte kürzen), ebenso die Hecken, Sträucher und Bäume. Sofern der Rasen ein bisschen ramponiert erscheint, sollte er jetzt besonders gut aufgearbeitet werden. Der Herbst ist übrigens auch die richtige Zeit, um einen komplett neuen Rasen auszusäen.

Die Chance zur Veränderung – der Herbst

Vielfach sieht man zum Ende des Sommers hin erst, dass die Beetgestaltung etwas ungünstig war. Jetzt kann man dies bestens ändern. Auch Stauden oder Kleingehölze lassen sich in dieser Jahreszeit gut teilen und freuen sich über eine Verjüngungskur infolge eines Rückschnitts.

Mut zur Trägheit – Laub

Selbst wenn Pflanzen den Winter über draußen bleiben können, tut es ihnen gut, wenn man den Wurzelbereich mit zusätzlicher Erde bedeckt. An deren Stelle lässt sich aber auch das Laub verwenden, das nahezu unerschöpflich zu Boden fällt. Vom Rasen sollte man es unbedingt entfernen, aber es kann (und sollte) dazu dienen, die Beete abzudecken. Damit schafft man außerdem Igeln einen wärmenden Unterschlupf – nicht zu vergessen die zahllosen wertvollen Mikroorganismen, die sich hier bilden.

Inventur im Gartenhaus

Und schließlich muss man die Gartengeräte genau inspizieren. Dazu gehört nicht nur die gründliche Reinigung, sondern auch manch eine Reparatur wird fällig sein. Wer meint, für die nächste Saison ein neues Teil zu benötigen, kann es getrost bereits im Herbst kaufen. Die Auswahl ist – zumindest im Online-Handel – nahezu gleich groß wie im Sommer, nur die Preise sind deutlich günstiger.

Fazit

Neben den Vorbereitungen für den Winter darf man jedoch auch nicht vergessen, im Herbst den Grundstein für die neue Gartensaison zu legen. Besonders Blumenzwiebeln sollten jetzt gesetzt werden. Wer Krokus, Schneeglöckchen, Narzissen & Co in einer Ecke des Rasens zusammenfasst oder auch über dessen ganze Fläche verteilt, kann sich schon zeitig im nächsten Jahr an den ersten Frühlingsboten erfreuen.

Röhrkohl – Ein norddeutsches Traditionsgemüse

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Er ähnelt äußerlich ein wenig dem Schnittlauch, wird aber gestochen wie Spargel, und trägt als grasartige Pflanze eigentlich einen absolut irreführenden Namen: der Röhrkohl. Und das sind nicht die einzigen interessanten Ungereimtheiten, die auf dieses außergewöhnliche Gemüse neugierig machen. Wo man in Deutschland Röhrkohl essen kann, und warum das immer eine (nicht nur lukullische) Reise wert ist, soll jetzt verraten werden.

Röhrkohl - Ein norddeutsches Traditionsgemüse

Ein kulinarisches Kind der Salzwiesen

Für Botaniker ist es der Strand-Dreizack: eine Art Gras aus der Familie der Dreizackgewächse (Juncaginaceae). Doch für die Menschen, die am norddeutschen Wattenmeer zuhause sind, ist es der Röhrkohl. Und es ist das verbriefte und nicht übertragbare Privileg der naturverbundenen Einheimischen, den Röhrkohl in einem fünfwöchigen Zeitraum zwischen Mai und Juni im Außendeichgebiet in den landschaftlich einmaligen Salzwiesen zu ernten. Nach dieser Periode werden die Stängel so hart und der Geschmack so bitter, dass sich aus dieser bemerkenswerten Pflanze kein schmackhaftes Gericht mehr zubereiten ließe. Doch warum darf außer den Ortsansässigen ausdrücklich niemand dem Röhrkohl zu Leibe rücken? Ganz einfach: Weil nur jene Menschen, die am Wattenmeer leben und dort aufgewachsen sind, sich in den unter Schutz stehenden Salzwiesen so rücksichtsvoll zu bewegen wissen, dass die brütenden Vögel nicht gestört werden.

Rezept für Röhrkohl

Das Wattenmeer ist eine einzigartige Landschaft, die zu bereisen sich immer lohnt. Viele Menschen verlieben sich für den Rest ihres Lebens in dieses natürliche Gefüge der Gezeiten und kommen immer wieder zu Besuch, um bei Ebbe trockenen Fußes auf dem Meeresgrund spazieren gehen zu können. Und wenn man schon mal dort ist, sollte man sich auch an diesem einfach nachzukochenden Röhrkohl-Rezept versuchen:

    Zutatenliste:
  • Röhrkohl
  • durchwachsener Räucherspeck
  • Butter
  • Salz und Pfeffer
  • Soßenbinder und Sättigungsbeilagen nach Wahl

Der gut gewaschene Röhrkohl wird in kurze Stücke geschnitten. Je nach Gemüsemenge und Geschmack wird dann Räucherspeck in angemessener Menge gewürfelt. Röhrkohl und Räucherspeck werden dann zusammen zu einer Art Eintopf verarbeitet, der mit Mehl, Milch oder auch Haferflocken angedickt werden kann. Wer es den Norddeutschen gleich tun will, genießt das deftige Röhrkohlgemüse mit einfachem Quark. Wem das allerdings dann doch zu friesisch ist, der darf sich auch gerne Pellkartoffeln als Beilage schmecken lassen.

Carina Collany